Kürzlich hatten der Mann und ich einen Streit, in dem er den Satz fallen ließ: „Was hast du heute eigentlich den ganzen Tag gemacht? Hier sieht es aus wie Sau!“ (*)
Das hat gesessen. Und ganz unrecht hatte er an diesem Tag tatsächlich nicht: Im Bad lag noch die Wäsche herum, im Wohnzimmer das Kinderspielzeug und die Küche war auch nicht aufgeräumt.
Aber habe ich den ganzen Tag faul rumgesessen? Nein!
Ich habe viel gemacht, auch wenn nicht alles davon auf den ersten Blick sichtbar war.
Trotzdem habe ich mich erstmal schlecht gefühlt. Und gedacht: Du hättest noch mehr machen können. So wie fast jeden Tag. Denn am Ende des Tages sehen wir immer das, was wir nicht geschafft haben: Die Wäsche, die wir nicht gewaschen, zusammengelegt oder eingeräumt haben, das Geschirr, das wir nicht in die Spülmaschine geräumt haben, die Rechnungen, die wir nicht bezahlt haben, die nur halb abgehakte To-Do Liste, die jeden Tag länger wird.
Was ist aber mit der anderen Hälfte der Liste? Mit den Dingen, die wir geschafft haben?
Und das sind nicht nur die abgehakten Aufgaben auf der To-Do Liste, sondern viele viele Kleinigkeiten, die sich am Ende des Tages summieren.
Und weil ich Listen so mag, habe ich einfach mal alles aufgeschrieben – all die kleinen und großen Dinge, die ich an einem Tag geschafft habe.
Meine ganz persönliche Geschafft-Liste.
Die sah gestern zum Beispiel so aus:
- um 5 Uhr aufgestanden
- 20 Minuten Yoga
- einen Blogpost fertig geschrieben
- die Kinder und mich fertig gemacht
- die Betten gemacht und gelüftet
- Frühstück gemacht
- die Prinzessin zum Kindergarten gebracht
- Frühstückstisch abgeräumt, abgewischt und Krümel aufgefegt
- zusammen mit der Mini-Prinzessin die Spülmaschine aus- und eingeräumt
- große Hunderunde
- Wäsche sortiert und eine Maschine angestellt
- Altpapier weggebracht
- Kühlschrank aufgeräumt
- Mittagessen gekocht
- mit Mini-Prinzessin gespielt
- im Garten gearbeitet und dabei Kind und Hund beaufsichtigt
- noch eine große Hunderunde gemacht
- Prinzessin vom Kindergarten abgeholt
- Essensgeld im Kindergarten bezahlt
- den Kindern vorgelesen
- Abendbrot gemacht
- Kinder gebadet und ins Bett gebracht
Ganz schön viel, wenn man das mal so schwarz auf weiß vor sich liegen hat!
Jedenfalls habe ich mich sofort besser gefühlt, trotz Wäscheberg und Spielzeugchaos.
Also: Mütter dieser Welt, tut euch etwas Gutes! Schreibt eure persönliche Geschafft-Liste und schaut am Abend auf euer Tagwerk. Ihr werdet sehen: Ihr habt mehr geleistet als euch bewusst war (auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht immer danach aussieht – aber das Leben mit Kindern ist nunmal chaotisch).
Und sollte der Mann nochmal fragen, was ich den ganzen Tag so gemacht habe, brauche ich ihm in Zukunft nur noch die Liste rüberzuschieben und kann gelassen Feierabend machen.
Er ist dann ja erstmal eine Weile mit Lesen beschäftigt.
Wenn ihr mögt, könnt ihr euch HIER die Geschafft-Liste zum selber ausfüllen herunterladen.
(*) Übrigens hat er diesen Satz im nächsten Atemzug zurückgenommen und sich entschuldigt. Der Mann ist nämlich kein Idiot, sondern an sich ein sehr liebevoller und verständnisvoller Ehemann, der sehr wohl weiß, dass „mit den Kindern zu Hause sein“ ein Vollzeitjob ist.
Alltagsheldin meint
Eine schöne Idee, so eine Liste. Ich notiere mir das mittlerweile auch immer, weil ich oft das Gefühl habe, nichts geschafft zu haben, obwohl ich doch so viel gemacht habe. Am Ende kommen dann doch einige kleine und große Punkte zusammen, die den Tag ganz schön ausgefüllt haben.
LG,
Tanja
magicwoman meint
So mein Mann bekommt jetzt bei dieser Frage jedesmal diese Liste vorgesetzt, hi hi. Super Idee danke. Das kennen ja alle Mütter, inzwischen bin ich ja zweifache Oma und jetzt sind halt die Schuld wenn nicht alles perfekt ist, aber ich genieße die Zeit mit ihnen ohne schlechtes Gewissen.
Lieben Gruß
Andrea