Jeder schreibt gerade über das Corona-Virus und mein Beitrag hier ist nur einer von vielen mit der gleichen Botschaft:
Bleibt zu Hause!
Trotzdem schreibe ich ihn, denn je mehr Menschen damit erreicht werden, desto besser.
Denn viele verstehen es immer noch nicht.
Viele denken: Ich bin doch gesund und gehöre nicht zur Risikogruppe! Ich habe keine Angst vor Corona! Sollen die anderen doch zu Hause bleiben, ich mache weiter wie bisher.
Grundsätzlich finde ich es sogar erstmal vernünftig, als gesunder, nicht vorbelasteter Mensch keine große Angst vor dem Corona-Virus zu haben. Die Wahrscheinlichkeit ist ja auch hoch, dass eine Infektion mild verlaufen würde. Und Panik ja noch nie jemandem geholfen.
Aber was diese Leute verstehen müssen ist, dass es bei #flattenthecurve nicht um sie geht; es geht um die Allgemeinheit.
Hier mal kurz zur Erklärung: Die ganzen Maßnahmen, die jetzt getroffen werden – also die Schließung der Schulen und Kitas und die weitestgehende Lahmlegung des öffentlichen Lebens – dienen dem Zweck, die Infektionsrate zu verlangsamen.
Ziel ist es, dass weniger Leute gleichzeitig krank werden, damit die medizinische Versorgung derer, die es schlimmer trifft, gewährleistet bleibt; damit nicht wie in Italien alle Intensivbetten und Beatmungsgeräte belegt sind und entschieden werden muss, wer noch versorgt werden kann und wer nicht.
Schätzungen zufolge werden sich so oder so bis zu 70% der Bevölkerung mit Corona infizieren – die Frage ist bloß, wie schnell das jetzt passiert.
Warum es so wichtig ist, Kontakt zu anderen Menschen zu vermeiden!#FlattenTheCurve #coronavirus #COVID19de #Corona pic.twitter.com/B31ygA4xBE
— Katapultmagazin (@Katapultmagazin) March 16, 2020
Was jeder einzelne jetzt tun kann
→ nach Möglichkeit zu Hause bleiben und soziale Kontakte meiden
Das heißt im Klartext:
- keine Playdates für die Kinder
- nach Möglichkeit keine Freunde treffen und wenn, dann nur draußen und mit Mindestabstand von einem Meter
- keine Partys feiern, auch nicht zu Hause
- keine Familienfeste planen
- nicht in den Urlaub fahren
- nicht unnötig shoppen gehen
→ im Kontakt mit anderen Menschen Rücksicht nehmen
Das heißt im Klartext:
- Abstand halten!
- regelmäßig und richtig Händewaschen (am besten stündlich!)
- beim Husten/Niesen den Arm vors Gesicht halten
- nicht Hände schütteln!
→ andere aufklären
Das heißt im Klartext:
- das eigene Umfeld auf diese Maßnahmen hinweisen
- Freunden, die sich mit einem treffen möchten oder nach einem Playdate für die Kinder fragen, absagen und die Gründe schildern
- Kindern richtiges Händewaschen beibringen und dafür sorgen, dass sie ebenfalls die Regeln beachten
→ kein Egoist sein
Das heißt im Klartext:
- keine Hamsterkäufe machen! Es ist okay, jetzt etwas mehr einzukaufen, um Einkaufstouren zu reduzieren; den kompletten Bestand an Klopapier aus der Drogerie mitzunehmen, ist aber schlichtweg unhöflich.
- andere nicht gefährden: sich selbst in Quarantäne begeben, wenn man Symptome hat
- nicht unbedingt die Lebensmittel-Lieferdienste der Supermärke und Drogerien in Anspruch nehmen, wenn man die Möglichkeit hat, selbst einzukaufen; diese Alternativen lieber den Leuten überlassen, die tatsächlich das Haus nicht verlassen können
- Menschen, die zur Risikogruppe gehören, schützen: die Kinder nach Möglichkeit nicht von den Großeltern betreuen lassen
Wir befinden uns in einer für uns noch nie dagewesenen Ausnahmesituation, die mittlerweile jeden einzelnen in irgendeiner Form betrifft.
Sei es die fehlende Kinderbetreuung, die soziale Isolation, die Überarbeitung in den einen und die ungewisse Situation in den anderen Jobs – leicht ist es gerade für niemanden.
Ich finde es auch alles andere als schön, dass ich keine Freunde treffen kann; noch schlimmer ist es, dass die Kinder keine Freunde treffen können.
Die Mini-Prinzessin hat bald Geburtstag; es wird weder eine Familienfeier noch einen Kindergeburtstag geben. Das macht uns alle traurig.
Und auch Ostern wird anders werden als sonst; natürlich feiern wir als Familie im kleinen Kreis – also die Kinder, der Mann und ich und meine Mutter, die ja hier mit uns wohnt – aber der übliche Osterbrunch mit der gesamten Familie wird nicht stattfinden.
Manche hatten Urlaube und Veranstaltungen geplant, die jetzt ausfallen bzw. abgesagt werden müssen. Und zu diesen ganzen Planänderungen kommt auch noch die Angst, die viele von uns haben, wie nun alles weitergehen wird.
Aber gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt alle an einem Strang ziehen, Rücksicht nehmen und aufeinander aufpassen.
Nur so kommen wir gut durch diese Krise!
Mehr Infos zum Corona-Virus und den notwendigen Maßnahmen findet ihr beim Bundesministerium für Gesundheit und bei der WHO.
Wie seht ihr das? Habt ihr Angst vor dem Corona-Virus oder nervt euch eher die Tatsache, dass das soziale Leben gerade so eingeschränkt ist?
Becky meint
Ich bin ganz deiner Meinung! Leider haben noch immer zu viele den Ernst der Lage nicht verstanden.
Wie du habe ich auch überlegt, ob ich noch einen Beitrag dazu schreiben soll, habe mich dann aber auch dafür entschieden, weil es einfach viel zu wichtig ist, als nicht jede Möglichkeit zu nutzen. Schau gern vorbei: https://bakingsciencetraveller.wordpress.com/2020/03/17/corona-und-selfdistancing/
Viele Grüße und bleib gesund, Becky