Dieser Beitrag enthält Werbung in Form von Affiliate-Links
Die meisten Kindergartenkinder sind an eine gewissen Tagesstruktur gewöhnt – in unserer Kita wird jeden Morgen bei der Morgenrunde der Tagesplan an die Wand gehängt.
So wissen die Kinder, was den Tag über ansteht und welche Aktivität als nächstes kommt.
Die Kitas sind nun seit einer Woche geschlossen und viele Kinder sind tagtäglich zu Hause. Für viele Eltern ist das eine Belastungsprobe, vor allem, wenn sie selbst neben der Betreuung der Kinder noch im Homeoffice arbeiten müssen.
Aber auch für die Kinder ist es eine neue Situation, die nicht unbedingt einfach ist: die gewohnte Struktur fehlt, die anderen Kinder fehlen, es kommt schnell Langeweile auf und damit die Frage “Was machen wir jetzt?”
Die ersten Tage habe ich mit den Prinzessinnen einfach so in den Tag hinein gelebt und keine großartigen Pläne gemacht. Dabei habe ich allerdings schnell gemerkt, dass sowohl mir als auch den Kindern eine gewisse Vorhersehbarkeit des Tagesablaufs fehlt; außerdem habe ich quasi nichts geschafft bekommen außer mich mit den Kindern zu beschäftigen.
Deshalb haben wir einen Plan gemacht, angelehnt an den Tagesplan in der Kita. Der ist flexibel genug, um die Wünsche aller Beteiligten darin unterzubringen und gibt unseren Tagen eine grobe Struktur, die von mehr als nur den Mahlzeiten bestimmt wird.
Das schönste an unserem Tagesplan ist, dass wir schon aus der Erstellung ein gemeinsames Projekt gemacht haben. So haben sich die Kinder von Anfang an miteinbezogen gefühlt (und hatten einen Nachmittag lang etwas zu tun).
Das Prinzip des Tagesplans ist ganz einfach: Es gibt für jede Aktivität eine Karte. Jeden Morgen planen wir gemeinsam den Tag bzw. erstmal den ersten Abschnitt des Tages.
Die entsprechenden Karten werden dann in der richtigen Reihenfolge hintereinander aufgehängt.
So könne die Kinder immer auf den Plan gucken, um zu sehen, was als nächstes ansteht und wiederholte Fragen wie “Dürfen wir jetzt fernsehen?” fallen weg 😉
Die Aktivitäten sind natürlich für jede Familie individuell und hängen auch vom Alter der Kinder und den persönlichen Umständen ab.
Als Beispiel zeige ich euch hier mal eine Liste der Aktivitäten, die auf unserem Tagesplan Platz finden:
Unsere regelmäßigen Aktivitäten
- Mahlzeiten (Frühstück, Mittagessen, Snacks, Abendbrot)
- Anziehen / fertig machen
- Zähne putzen / bettfertig machen
- Rausgehen (in den Garten, Spaziergang)
- Kreativzeit (Malen, Basteln)
- Ruhepause
- Medienzeit (Fernsehen, Tablet)
- Gemeinsame Zeit (zusammen spielen, etc.)
- Haushalt (aufräumen, sauber machen, etc.)
- Freispiel (alleine)
- Vorlesen
- Schlafenszeit
Sinnvoll ist, sich erstmal genau so eine Liste (eventuell gemeinsam mit den Kindern) zu überlegen.
Für den flexiblen Tagesplan braucht ihr:
- Bilder eurer ausgewählten Aktivitäten (ausgedruckt, ausgeschnitten, selbstgemalt, etc.)
- Buntstifte, Filzstifte oder Wasserfarben zum Ausmalen
- ein Laminiergerät
- Laminierfolien
- selbstklebende Magnete
- eine Magnetwand, Magnetleiste oder irgendetwas anderes magnetisches in der gewünschten Größe
Der Tagesplan als gemeinsames Projekt
Wenn ihr alle Aktivitäten zusammen habt, könnt ihr eure Karten gestalten. Weil ich aus dem Tagesplan ein Bastelprojekt mit den Kindern machen wollte, habe ich im nächsten Schritt passende Ausmalbilder im Netz herausgesucht und in der gewünschten Größe ausgedruckt (in unserem Fall A5, kleiner geht aber natürlich auch).
Es gibt eine Vielzahl an Websites, die kostenlose Ausmalbilder für Kinder anbieten. Am einfachsten ist es, einfach “Ausmalbild + jeweiliges Thema” in die Suchmaschine einzugeben, also z.B. “Ausmalbild Frühstück” oder “Ausmalbild Fernsehen”.
Hier müsst ihr ja nicht auf Copyright und ähnliches achten, da ihr die Bilder nur für den Privatgebrauch verwendet.
Die Bilder haben die Prinzessinnen dann ausgemalt. Ich habe sie hinterher laminiert und hinten auf jedes Bild kleine selbstklebende Magnete aufgeklebt.
Jetzt braucht ihr nur noch eine Magnetwand, einen Kühlschrank oder (wie in unserem Fall) einen flachen Heizkörper – also irgendeine magnetische Fläche – an die ihr eure Karten heften könnt.
Wenn eure Kinder schon etwas älter sind, könnt ihr den Plan natürlich noch um Uhrzeiten ergänzen. Das ist bei uns allerdings gerade noch nicht nötig.
Den Kindern reicht es, dass sie wissen, welche Aktivität jetzt dran ist und was danach kommt.
Weil meine Jüngste erst knapp 4 Jahre alt ist, planen wir meist auch nicht morgens schon den gesamten Tag, sondern erstmal nur den Vormittag bis zum Mittagessen.
Nach dem Essen machen wir uns dann Gedanken um den Nachmittag bzw. den Abend.
Hier seht ihr mal einen typischen Tagesablauf bei uns:
Ein typischer Tag bei uns
Unser Tagesplan | Morgen & Vormittag
Der Morgen beginnt mit dem Frühstück (meistens gegen 8 Uhr). Danach machen wir uns fertig und gehen erstmal raus (entweder in den Garten oder gemeinsam eine Runde mit dem Hund).
Danach beschäftigen die Kinder sich ca. eine Stunde lang selbst bzw. miteinander, während ich den Haushalt mache oder schreibe.
Unser Tagesplan | Mittag & Nachmittag
Wir machen Mittagessen (im besten Fall helfen die Kinder bei der Zubereitung) und essen gemeinsam (zwischen 12 und 13 Uhr). Danach ist Ruhepause angesagt – die Kinder dürfen ausruhen, wenn sie müde sind, Hörspiele hören oder leise in ihren Zimmern spielen.
Wenn wir alle ein wenig ausgeruht haben (meistens etwa eine halbe Stunde lang), beginnt die Kreativzeit. Manchmal malt jeder etwas für sich, manchmal wird gebasteln und manchmal arbeiten wir an einem gemeinsamen Projekt.
Unser Tagesplan | Abend
Um 17:30 Uhr essen wir gemeinsam Abendbrot. Die Kinder helfen beim Vorbereiten und decken den Tisch oder dürfen während ich vorbereite ein bisschen auf dem Tablet spielen.
Nach dem Abendbrot ist immer mindestens eine halbe Stunde Vorlesezeit, danach machen die Kinder sich bettfertig.
Natürlich variieren die Aktivitäten hier und da – je nach Wetterlage gehen wir mehr oder weniger raus, statt Kreativzeit spielen wir auch mal Gesellschaftsspiele oder machen ein Puzzle und natürlich dürfen die Kinder auch hin und wieder fernsehen.
Das funktioniert bei uns sehr gut und tatsächlich halten sich die Kinder in den allermeisten Fällen an unseren Plan – schließlich haben sie ja mitbestimmt, wie er aussieht.
Dank des Tagesplans schaffe ich es, zwischendurch den Haushalt zu machen, zu schreiben und auch hier und da mal eine halbe Stunde zu lernen – nämlich dann, wenn die Kinder “Ruhepause” haben oder gerade das Zeitfenster zum Alleine spielen ist.
Außerdem habe ich so auch selber immer einen groben Plan, was ich am jeweiligen Tag mit den Kindern machen möchte. So wird es keinem langweilig 🙂
Wenn ihr noch Beschäftigungsideen für eure Kids braucht, schaut euch doch mal meinen Beitrag zu den Beschäftigungsideen für Kindergartenkinder an!
Wie strukturiert ihr euren Alltag im Moment? Kommen eure Kinder gut mit der neuen Situation klar?
Schreibe einen Kommentar