Unser Projekt Zuckerfrei ist nun offiziell beendet und es ist Zeit, ein Résumé zu ziehen.
Ziel war es, vier Wochen lang nach und nach auf jeglichen Zucker zu verzichten – angefangen bei offensichtlichem Zucker, über versteckten Zucker bis hin zu einem reduzierteren Genuss von diversem Obst.
Über unsere Fortschritte in Woche 1 und 2 hatte ich euch ja schon berichtet. Vorweg muss ich sagen, dass der Held des Unterfangens ganz eindeutig der Mann war – der hat es nämlich komplett durchgezogen. Respekt!
Ich habe in der dritten Woche angefangen, ein wenig zu schwächeln… aber dazu gleich mehr.
Erstmal möchte ich loswerden, dass man sich tatsächlich besser fühlt, wenn man weniger Zucker isst! Das dauert allerdings ein paar Tage. Die ersten Tage ohne Zucker sind weniger schön – wenn dann aber der schlimmste Entzug vorbei ist, merkt man, wie sich einiges verändert.
Zum Beispiel fallen plötzlich die Heißhungerattacken weg; ich habe automatisch weniger gegessen – klar, wenn man mal bewusst darauf achtet, was man isst, anstatt dauernd irgendetwas Süßes in sich reinzustopfen!
Wenn ich viel Zucker zu mir nehme schwanke ich irgendwie dauernd zwischen leicht überdreht und irgendwie müde – das hat sich bei mir ziemlich schnell geändert, ohne Zucker. Ich war tatsächlich etwas ausgeglichener und mein typisches Nachmittagstief war viel weniger ausgeprägt als vorher!
Wenn alles so toll war, warum habe ich es dann nicht geschafft, die 4 Wochen durchzuhalten, fragt ihr euch? Berechtigte Frage – hier ist die Antwort: Es ist anstrengend auf Zucker zu verzichten.
Und damit meine ich gar nicht mal so sehr den Verzicht als solchen – daran gewöhnt man sich irgendwie – sondern den Aufwand, den man betreiben muss, wenn man wirklich gar keinen Zucker zu sich nehmen möchte.
Denn unsere Gesellschaft macht es einem wirklich nicht leicht, sich zuckerfrei zu ernähren. Man kann so gut wie keine fertigen Lebensmittel kaufen, weil fast überall Zucker enthalten ist. Mal eben ein belegtes Brötchen beim Bäcker? Geht nicht! Zucker im Brötchen, Zucker in der Wurst, womöglich noch Remoulade drauf (natürlich auch mit Zucker!).
Essen gehen kann man auch am besten ganz bleiben lassen, außer man isst nur Pommes oder Salat ohne Dressing.
Das war auch der Grund, warum ich nicht die gesamten 4 Wochen durchgehalten habe. Einfach weil ich eines Tages unterwegs war, vergessen hatte, etwas zu essen mitzunehmen und fürchterlichen Hunger hatte. Ein Supermarkt war nicht in der Nähe, dafür aber viele Bäckereien, Cafés und Eisdielen. Nun ja.
Nachdem ich dann ein Eis gegessen hatte (wenn ich schon versage, dann richtig!), habe ich bemerkt, dass es so toll gar nicht war. Jedenfalls lange nicht so toll, wie ich es erwartet hätte, nach fast 3 Wochen ohne Zucker.
Mittlerweile ist das Projekt vorbei, die 4 Wochen sind rum. Und obwohl ich nun nicht mehr komplett zuckerfrei lebe, hat sich doch einiges an meiner Einstellung zu gesunder Ernährung verändert.
Ich versuche weiterhin, weniger Zucker zu konsumieren: Ich achte jetzt viel mehr darauf, wo überall Zucker drin ist und versuche zu Alternativen zu greifen, wann immer es geht. Denn auch, wenn ich im Alltag nicht immer ganz auf Zucker verzichten kann, so kann ich doch zumindest versuchen, bessere Entscheidungen zu treffen. Wenn ich beim Bäcker ein belegtes Brötchen mit Käse kaufe, esse ich zwar auch Zucker, aber wesentlich weniger, als wenn ich eine Rosinenschnecke nehme.
Bei uns gibt es nun kein fertiges Müsli oder Cerealien mehr, sondern wir machen uns selbst welches – entweder leckeres Granola oder einfach eine eigene Mischung mit Haferflocken, Nüssen und einem bisschen frischem Obst.
Beim Kochen achten wir darauf, dass wir keine fertigen Saucen oder ähnliches verwenden und alles, wenn möglich, frisch kochen. Generell machen wir mehr selber, statt fertig zu kaufen. Oft geht das sogar recht schnell und meistens schmeckt es zudem noch viel besser!
Beim Backen versuche ich im Moment mit Zuckerersatzmitteln zu arbeiten – in erster Linie Xylit und Erythrit. Wie das klappt, erzähle ich euch dann demnächst mal.
Zwischendurch esse ich auch mal etwas Süßes – mit Zucker – aber ich merke, dass es leichter ist, darauf ganz zu verzichten. Denn immer wenn ich Schokolade oder etwas in der Art esse, merke ich, dass ich mehr will – das ist dann wohl der Suchtfaktor. Deshalb versuche ich das so weit es geht zu vermeiden.
In den nächsten Tagen habe ich dann noch ein tolles zuckerfreies Nachtisch-Rezept für euch!
ideas4parents meint
Ich finde das echt so bewundernswert, wenn jemand das so konsequent durchzieht. Also zieh ich mal den Hut vor deinem Mann und auch kleine Ausreißer find ich gar nicht mal so schlimm.
Die Schwierigkeiten die du beschreibst mit nicht mal ein Brötchen essen können schrecken mich persönlich nämlich enorm ab. Aber das Thema ist sehr interessant und hier liegt auch noch “Voll verzuckert” als Lektüre.
Liebe Grüße und einen guten Start in die Woche
Tina meint
Meinen vollsten Respekt, dass ihr das so lange durchgezogen habt! Ich glaube, dass man sich durch so einen langen Verzicht auf Zucker hinterher nicht nur deutlich besser in seiner Haut fühlt, sondern dass man auch ein ganz anderes Bewusstsein dafür bekommt, worin eigentlich alles Zucker ist – bei einem Brötchen rechnet man ja erst einmal nicht damit.
Liebste Grüße
Kat meint
Ein toller Beitrag. 🙂 Total interessant für mich & ich bin auf die anderen gespannt.
Freut mich, dass du mir unbewusst dabei hilfst.
Love, Kat