Schon seit Jahren möchte ich unsere Finanzen besser im Blick haben und mehr sparen. Denn obwohl wir eigentlich immer ganz gut auskommen mit unserem Geld, sparen wir so gut wie nichts (zumindest nicht gezielt) und ich habe ganz ehrlich nicht die geringste Ahnung, wieviel wir jeden Monat ausgeben, geschweige denn wofür!
Seit Jahren versuche ich immer mal wieder, Herr über unsere Finanzen zu werden, meistens erfolglos. Oft starte ich am Anfang des Monats voller Motivation – und fange dann ab dem dritten Einkauf an, die Kassenzettel zu vergessen. Und wenn ich doch mal einen ganzen Monat lang die Bons gesammelt habe, istr es mir am Ende zu aufwendig alles durchzugehen.
Seit Januar habe ich nun aber tatsächlich ein System gefunden, dass für mich funktioniert und das möchte ich heute mit euch teilen.
Wie führt man ein Haushaltsbuch?
Es gibt viele Möglichkeiten, ein Haushaltsbuch zu führen. Es gibt Apps dafür, Haushaltsbücher zum Kaufen, tausende Printables im Internet (und eins auch weiter unten in diesem Beitrag!) – oder man schnappt sich einfach ein leeres Notizbuch.
So weit so gut, aber was kommt nun rein ins Haushaltsbuch? Zuerst mal empfiehlt es sich, eine Liste mit allen Einnahmen, die man monatlich hat, zu machen. Also Gehalt, Kindergeld, Elterngeld, Unterhalt, Blogeinkünfte, etc. So hat man erstmal einen Überblick darüber, wie viel Geld man eigentlich jeden Monat zur Verfügung hat.
Sind die Einnahmen aufgelistet, geht es an den eigentlich interessanten Teil: Die Ausgaben.
Hier habe ich zunächst eine Liste erstellt, mit allen wiederkehrenden Ausgaben, die ich jeden Monat habe. Dazu zählt z.B. die Abzahlung des Hauskredits, Kita-Gebühren, Nebenkosten aller Art, Handyverträge, Versicherungen…
Geht dazu am besten einfach mal eure Kontoauszüge durch und schaut, was jeden Monat so abgebucht wird.
Das sind die Fixkosten, die im Normalfall immer gleich sind. Und dann gibt es noch alle anderen Ausgaben. Und genau mit denen beschäftigen wir uns jetzt!
Die Fixkosten sind eigentlich immer recht schnell ausgerechnet und es fällt (mir zumindest) leicht, den Überblick zu behalten. Aber wieviel gebe ich eigentlich jeden Monat für Lebensmittel aus? Da wird es schon schwieriger. Vor allem, wenn man plant, ein Haushaltsbudget einzuführen, ist es wichtig, erstmal zu wissen, wie viel Geld man überhaupt ausgibt.
Denn wenn ich 100 Euro für Lebensmittel einplane und dann am Ende feststelle, dass die schon nach einer Woche aufgebraucht sind, ist das blöd.
Ausgaben erfassen
Bevor man also sparen und reduzieren kann, ist es sinnvoll erstmal den Ist-Zustand zu kennen.
Um das Ganze so einfach wie möglich zu halten und den Überblick nicht zu verlieren, empfehle ich euch, nach jedem Einkauf kurz das Haushaltsbuch rauszuholen und alles einzutragen. Das geht schnell und man vermeidet, irgendwann in einem Wust aus Kassenzetteln zu sitzen!
Nehm euch also nach jedem Einkauf die Kassenzettel und notiert die Ausgaben, nach Kategorien sortiert. Bei mir gibt es die Kategorien Lebensmittel, Körperpflege, Haushalt, Baby, Auto und für die Prinzessin, den Mann und mich noch jeweils eine Extra-Kategorie.
Ich gehe also die Kassenbons durch und rechne für jede Kategorie, für die ich eingekauft habe, die Ausgaben zusammen. So muss ich dann am Ende des Monats nur noch die einzelnen Summen in jeder Kategorie zusammenzählen und weiß dann genau, wie viel ich für Lebensmittel oder den Haushalt ausgegeben habe.
Natürlich kann man auch den ganzen Monat lang Kassenzettel sammeln und am Ende alles auseinanderrechnen – aber mal ehrlich, wer hat dazu schon Lust? Da sitze ich lieber nach dem Einkaufen für 5 Minuten mit dem Haushaltsbuch am Tisch, als am Ende des Monats für Stunden.
Um die Ausgaben zu erfassen, könnt ihr euch mein Ausgaben-Printable herunterladen und ausdrucken:
Und was hab ich dann davon?
Wenn ihr das ein paar Monate lang gemacht habt, ist es Zeit das Ganze auszuwerten.
Wieviel Geld bleibt am Ende des Monats übrig? Kann man etwas davon sparen, vielleicht auf einem separaten Konto oder Sparbuch?
In welcher Kategorie gebt ihr viel Geld aus, in welcher wenig? Wo könnte man etwas reduzieren? Bei mir sind die Geldfresser ganz klar Lebensmittel und Körperpflege. In beiden Kategorien kann ich durch einige Veränderungen in meinem Kaufverhalten viel sparen.
Vor allem bei den Lebensmitteln macht es für mich einen großen Unterschied, ob ich gezielt nach Plan einkaufen gehe oder nicht. Der Wochenplan hilft mir hier, nicht zu viel zu kaufen, was ich dann am Ende wegschmeißen muss.
Allein schon, alles mal so schwarz auf weiß zu haben, ändert oft schon viel. Ich weiß noch, wie ich ganz erschrocken davon war, zu sehen, wie viel Geld ich jeden Monat für Zeitschriften ausgegeben habe – das war mir vorher wirklich nicht so bewusst. Hier mal eine mitnehmen und dort mal… das mache ich heute nicht mehr. Jetzt kaufe ich meine Lieblingszeitschriften und gönne mir auch zwischendurch mal die eine oder andere mehr, wenn sie mich gerade anlacht – aber in Maßen und mit etwas mehr Bedacht.
So ist es mit vielen Sachen. Je bewusster man etwas macht, desto besser – auch und gerade beim Geldausgeben!
Habt ihr einen guten Überbklick über eure Finanzen? Führt ihr ein Haushaltsbuch? Schreibt mir gerne eure Erfahrungen damit in die Kommentare!
Kate meint
Das ist eine super Idee. Ich mache so etwas ähnliches seit etwas mehr als einem Jahr. Ich habe es in einer Excel Tabelle zusammengefaßt, in der ich nach Fixkosten (Wohnen, Kindergarten, etc), variable Kosten (Versicherungen, die nicht monatlich anfallen, Rundfunkgebühren) und “Verschiedenes” (Lebensmittel, Getränke, Toilettenartikel etc). Auch ich trage alles immer kurz nach jedem Einkauf ein, das geht schnell und dann ist alles am Ende einfacher, ist halt eine Gewöhnungssache ; ) So hatte ich zwar immer eine Übersicht und es fällt mir so auch leicht, die Steuererklärung anhand meiner Unterlagen zu machen, aber Deine Idee mit den weiteren Kategorien finde ich hilfreich und sinnvoll, da man dadurch besser erkennen kann, wo etwas getan werden sollte, wo man sparen könnte. Habe mir nun auch ein “paperbased” Haushaltsbuch zugelegt, das schon Kategorie-Unterteilungen hat und werde alles nun auch dort eintragen ; ) Vielen Dank für das Teilen dieser Idee!
Artur S. meint
Ein toller Tipp um seine Finanzen im Blick zu halten! Und wie man sieht, kann man sich am Ende auch manchmal noch etwas mehr gönnen. Prima!
Danke und liebe Grüße,
Artur
Sas meint
Da ich sehr großer Listen- und Ordnungsfan bin, führe ich natürlich auch ein Haushaltsbuch 😉 Früher habe ich es auch auf Papier getan, aber seit ein paar Jahren habe ich dafür einfach eine Excel-Liste. Ich stehe total auf Tabellen, von daher passt das natürlich…
Ich notiere, genau wie du, zum einen die Fix-Kosten, die jeden Monat gleich sind (bei mir sind das Miete & Nebenkosten, meine Fahrtkarte für die Öffentlichen, Telefon & Handy und Versicherungen) und darunter teile ich meine sonstigen Ausgaben in Verwendungszwecke auf, z.B. Lebensmittel, Kosmetik & Pflege, Kleidung, Hobbies, etc. Genau genommen notiere ich mir das gleich nochmal in einer App, allerdings weniger aufgeschlüsselt. Und ja, ich weiß, wie blöd das eigentlich ist but I just can’t help myself…
Liebe Grüße
Sas
klitzekleinedinge meint
Mit Excel konnte ich mich irgendwie noch nie anfreunden, obwohl das ja total praktisch ist.
Ich hab meine Listen am liebsten auf Papier 🙂
Liebe Grüße, Biene
Vanessa meint
Hi ich hab das System schon so verinnerlicht, dass ich zum Einkaufen ein Briefumschlag nutze und fast nur noch feste Posten habe und zu Sparzwecken nur noch notiere wie meine Ersparnisse wachsen, statt wofür ich was ausgebe. Das ist für mich viel motivierender. Wir kaufen ein Haus und brauchen dafür Kapital und man kann so schön beobachten wie es wächst und Früchte trägt… Bsp. Strom Rückzahlung geht direkt zu den Ersparnissen, Kinderspielzeug auf eBay versetzt geht auch hin etc.
Und ich notiere praktisch nur wann was dazu fließt. Nicht wann ich was wofür ausgebe. Da Tick ich vielleicht auch einfach anders.
LG und viel Erfolg weiterhin