Ich backe für mein Leben gern, allerdings traue ich mich selten an schwierigere Rezepte heran.
Das kommt wohl daher, dass ich vor noch gar nicht all zu langer Zeit eine echte Niete in der Küche war. Egal ob Kochen oder Backen, ich konnte es nicht. Ganz ehrlich, ich konnte nicht mal Kartoffeln kochen! Die waren nie gar, wenn ich sie gemacht habe, nie!
Als die Prinzessin dann unterwegs war, habe ich angefangen, ein gewisses Interesse fürs Kochen zu entwickeln. Ich konnte mein Kind ja schließlich nicht ausschließlich von Fertiggerichten und Pizza ernähren – also musste ich zumindest ein paar grundlegende Dinge in der Küche lernen!
Mit der Zeit habe ich dann gemerkt, dass es gar nicht so schwer ist, wie ich immer dachte und sogar manchmal Spaß machen kann! So habe ich erst beim Kochen und später auch beim Backen immer mehr ausprobiert und wurde immer sicherer.
Trotzdem suche ich mir meistens relativ einfache Rezepte heraus. Das Kartoffel-Trauma habe ich wohl noch immer nicht ganz überwunden…
Bei Torten war ich eigentlich immer der Meinung, dass ich das sowieso nicht hinbekomme. Die sehen aber auch immer so kompliziert aus! Vor kurzem stand dann der 30. Geburtstag vom Mann an und wie sollte es anders sein – er wünschte sich eine Torte.
Diesen Wunsch wollte ich ihm nicht abschlagen und fing an, Backbücher zu wälzen. Fündig geworden bin ich letztendlich in einer Zeitschrift: Der LECKER Bakery.
Die Torte ist mir direkt ins Auge gesprungen und als ich das Rezept so überflog, erblickte ich die magischen Worte: nicht so schwer. (Gleich daneben übrigens die weniger magischen Worte: Stück ca. 800 kcal – aber das ignorieren wir jetzt einfach mal.)
Der Entschluss war also gefasst: Diese Torte sollte es sein! Und tatsächlich: Trotz meiner anfänglichen Zweifel lief alles wie am Schnürchen und die Torte ist geglückt! Und lecker war sie auch noch, das wurde mir von allen Gästen bestätigt.
Das Rezept für die tolle Torte möchte ich heute gerne mit euch teilen, falls ihr die Lecker Bakery nicht mehr bekommen habt (was schade wäre, denn da sind noch ein paar andere richtig leckere Sachen drin!).
Im Grunde habe ich mich ziemlich genau ans Rezept gehalten, allerdings bin ich eine echte Niete im Böden halbieren – deshalb habe ich einfach die doppelte Menge Teig gemacht, vier Böden gebacken und diese dann bloß noch oben begradigt. Das hatte den doppelten Vorteil, dass wir die Reststücke, die beim Begradigen angefallen sind, direkt probieren konnten 🙂
Schokobomben-Torte mit Espresso-Creme
Ihr braucht:
für den Teig:
eine 16 cm Ø Springform (oder mehrere, wenn vorhanden)
150g Zartbitterkuvertüre
160ml Milch
80g + 80g Zucker
125g weiche Butter
Salz
2 Eier
160g Mehl
1 EL Backkakao
1 gestrichener TL Backpulver
(oder eben von allem die doppelte Menge, wenn ihr es so machen möchtet wie ich)
für die Creme & Verzierung:
350g Doppelrahmfrischkäse (zimmerwarm)
2 Portionspackungen lösliches Espressopulver (à 1,8g)
250g Butter (zimmerwarm)
300g Puderzucker
100g Zartbitterkuvertüre
100g Schlagsahne
diverse Süßigkeiten (hier: ein Ü-Ei, Mini-KitKat, Kinderriegel, Duplo, Maltesers, Schokobons, Toffifee, Mikado und Waffelröllchen)
So gehts:
Erstmal heizt ihr den Backofen auf 160 °C Umluft vor und legt die Böden der Springformen mit Backpapier aus. Wenn ihr (so wie ich) nur eine Springform habt, könnt ihr die Böden ohne Probleme nacheinander backen.
Für den Teig hackt ihr die Kuvertüre. Kocht dann Milch und 80g Zucker auf, nehmt sie vom Herd und rührt die Kuvertüre ein, bis sie geschmolzen ist.
Die weiche Butter rührt ihr mit einer Prise Salz und 80g Zucker mit dem Handrührgerät cremig (das dauert ein paar Minuten!). Die Eier rührt ihr nacheinander unter und siebt dann das Mehl, den Kakao und das Backpulver darauf. Kurz unterrühren.
Zum Schluss rührt ihr die heiße Schokomilch unter den Teig.
Nun verteilt ihr den Teig gleichmäßig auf die Formen. Wenn ihr nur eine Form habt, könnt ihr den Teig auch wiegen, um es euch einfacher zu machen: Dazu zuerst die Schüssel ohne Teig wiegen; wenn der Teig drin ist, nochmal wiegen, das Leergewicht der Schüssel abziehen und durch 2 (bzw. 4) teilen. Dann mit Hilfe der Küchenwaage den Teig in die Form füllen. So habt ihr exakt gleich viel Teig in jeder Form.
Die Böden müssen etwa 25-30 Minuten backen (Stäbchenprobe machen!).
Wenn die Böden etwas abgekühlt sind, löst ihr sie vorsichtig aus der Form. Nun müsst ihr jeden Boden entweder waagerecht halbieren oder nur begradigen (wenn ihr direkt 4 Böden gebacken habt).
Für die Creme ist es ganz wichtig, dass die Zutaten alle Zimmertemperatur haben. Ich habe den Frischkäse und die Butter einfach schon ein paar Stunden bevor ich angefangen habe, aus dem Kühlschrank genommen.
Zuerst verrührt ihr den Frischkäse mit dem Espressopulver. In einer zweiten Schüssel schlagt ihr die sehr weiche Butter mit dem Handrührgerät etwa 5 Minuten lang hellcremig auf. Den Puderzucker siebt ihr, gebt ihn in zwei Portionen zu der Butter und verrührt alles. Zum Schluss gebt ihr den Espressofrischkäse dazu und rührt nur solange, bis sich alles verbunden hat.
Legt den ersten Boden auf eine Tortenplatte und bestreicht ihn etwa 1cm dick mit der Creme. Etwas andrücken, und dann das Ganze noch zweimal wiederholen.
Streicht die Torte am Rand glatt und stellt sie erstmal für 20 Minuten in den Kühlschrank. Anschließend streicht ihr sie rundherum mit der restlichen Creme ein und stellt sie für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank.
Für den Guss hackt ihr die Kuvertüre und gebt sie in eine Schüssel. Dann kocht ihr die Sahne auf und gießt sie über die Kuvertüre. Dann rührt ihr das Ganze, bis die Kuvertüre geschmolzen ist. Nun müsst ihr die Masse auf Zimmertemperatur abkühlen lassen (dabei öfter mal umrühren!).
Den abgekühlen Guss gebt ihr dann auf die Torte – dabei am besten erst den Guss mit einem Löffel am Rand auftragen und so verteilen, dass er ein wenig an den Seiten der Torte herunterläuft.
Zum Schluss verziert ihr die Torte mit den Süßigkeiten.
Habt ihr schonmal eine Torte gebacken? Oder haltet ihr euch auch wie ich eher an die einfachen Rezepte?
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