Ich habe lange überlegt, ob ich bei der Blogparade von Mamaskind zum Thema #raucherkinder mitmachen soll oder nicht. Rauchen ist ja generell schon ein sehr kontroverses Thema, mehr noch, wenn es mit Kindern in Verbindung gebracht wird.
Anlass, die Blogparade ins Leben zu rufen, war ein unschönes Erlebnis, dass Mamaskind mit ihrer Familie hatte.
Meine Erfahrungen mit dem Rauchen sind vielfältig. Meine Eltern rauchen, der Mann und ich haben geraucht und auch in unserer Familie gibt es viele Raucher.
Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, spielt das Rauchen dort auch eine große Rolle.
Meine Eltern haben viel geraucht, auch in der Wohnung. Das hat mich ab einem gewissen Zeitpunkt (ich schätze so ab dem späten Grundschulalter) auch richtig gestört – ich erinnere mich daran, morgens aufzuwachen und als erstes den Geruch von abgestandenem Rauch in der Nase zu haben. Nicht schön.
Zur damaligen Zeit war das ganz normal. Da waren meine Eltern keine große Ausnahme – auch die Eltern meiner Freunde haben zu Hause geraucht.
Heutzutage ist so etwas glücklicherweise größtenteils undenkbar.
Dennoch ist das Rauchen nach wie vor ein schwieriges Thema, vor allem in Bezug auf Kinder.
Raucher selbst haben oft keine Ahnung, wie sehr sie nach Qualm riechen oder wie ihre Wohnungen riechen, selbst wenn sie Rücksicht nehmen wollen und zum Rauchen nach draußen gehen.
Als Raucher riecht man den Qualm einfach selber nicht so sehr – das merkt man erst, wenn man nicht mehr raucht.
Ich finde oft Zigarettenkippen auf dem Boden von Spielplätzen, auf denen ich mit meiner Tochter bin. Das finde ich wirklich schlimm, vor allem, weil es vermutlich Eltern sind, die dort rauchen und schlimmer noch, ihre Kippen einfach so auf den Boden schmeißen. Ich weiß nicht, wie oft ich meiner Tochter schon Kippen aus den Händen reißen musste, die sie gefunden hatte. Dafür hatte ich auch als Raucher überhaupt kein Verständnis. Generell finde ich, dass man auf Spielplätzen nicht unbedingt rauchen muss, aber wenn man es tut, kann man die Kippen wenigstens im Mülleimer entsorgen.
Rücksichtnahme halte ich für absolut unumgänglich. Wenn jemand im Beisein meines Kindes raucht und nicht genügend Abstand hält, weise ich denjenigen freundlich darauf hin. Reagiert er nicht, gehe ich. So einfach ist das. Es geht hier schließlich nicht nur um schlechte Gerüche oder miese Angewohnheiten, sondern um die Gesundheit meines Kindes.
Obwohl ich selbst geraucht habe, war ich in diesem Punkt gerade am Anfang sehr rigoros. Ich wollte nicht, dass jemand, der gerade geraucht hatte, mein neugeborenes Baby anfasst. Jeder Raucher, der bei uns zu Besuch war, wurde freundlich darum gebeten, sich nach dem Rauchen die Hände zu waschen.
Ich finde, man darf durchaus das Rauchen in der Nähe von Kindern verbieten. Ich als Erwachsener kann selbst entscheiden, ob ich irgendwo hin gehe, wo geraucht wird. Ich kann entscheiden, ob ich mir und meiner Gesundheit das Passivrauchen zumuten kann oder möchte und ggf. zu Hause bleiben. Kinder können das nicht.
Wie gesagt, ich habe selber geraucht. Als ich mit der Prinzessin schwanger wurde, habe ich aufgehört. Nur um einige Zeit nach der Schwangerschaft wieder anzufangen. Im Nachhinein betrachtet sicherlich ziemlich doof. Aber das Stillen klappte nicht, ich war frustriert, und so führte eins zum anderen.
Dennoch habe ich immer versucht, Rücksicht auf meine Tochter zu nehmen. Anfangs habe ich mir nach dem Rauchen nicht nur die Hände gewaschen und die Zähne geputzt, sondern mich sogar noch immer komplett umgezogen.
Jetzt habe ich vor einer Weile wieder aufgehört. Zum einen, weil wir und ein zweites Kind wünschen, zum Anderen, weil ich immer mehr gemerkt habe, wie blöd es ist, zu rauchen, wenn man Kinder hat.
Natürlich habe ich nie in der Wohnung oder im Auto geraucht. Natürlich habe ich nicht auf dem Spielplatz oder direkt neben meinem Kind geraucht. Aber natürlich habe ich trotzdem oft nach Qualm gerochen und meine Tochter hat mitbekommen, was ich da mache. Und zu sagen, Rauchen ist ganz, ganz blöd, während man gerade an einer Zigarette zieht, ist irgendwie nicht ganz so überzeugend, fürchte ich.
Abgesehen davon, ist es recht anstrengend mit Kind zu rauchen. Man wartet ständig auf einen passenden Zeitpunkt, um mal eben eine zu rauchen, ist schnell gereizt, wenn es mal nicht klappt und hat eigentlich dauerhaft ein schlechtes Gewissen.
Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass ich es jetzt nicht mehr tue und hoffe sehr, dass es diesmal für immer (oder wenigstens für lange, lange Zeit) so bleibt.
Wie seht ihr das mit dem Rauchen? Gibt es Raucher unter euch?
kinder unlimited meint
ich rauche gelegentlich eher in Gesellschaft, manchmal Wochen nicht, nie vor den Kindern…..ich möchte aber nie wieder regelmässig täglich rauchen…ich versuche es wie Zigarren rauchen zu sehen, eine und die mit Genuss……und Du hast Recht, früher haben sogar Schwangere selbst geraucht oder sich mit Rauchern umgeben, weil sie es nicht anders wussten. Ich glaube, es ist wie mit allen Dingen im Leben, die Menge macht den Unterschied !
schimpfmalmama meint
Na da ähneln sich unsere Raucherkarrieren und Meinungen ganz schön. Ich sehe es auch wie du: Nicht vor den Kindern rauchen und schon gar nicht auf Spielplätzen, vor Kindergärten und Schulen. Hier mein Beitrag zu der Blogparade: http://schimpfmalmama.com/2015/08/09/blogparade-zum-thema-rauchen-vor-kindern/
nicoleinez meint
Ich habe zwar noch keine Kinder, aber ich rauche nicht vor Kindern, da es ja wirklich gesundheitsschädlich ist. Das kann man finde ich einem Kind nicht zumuten… Außerdem hat man als Erwachsener Vorbildfunktion…. Rauchen vor Kindern: Man suggeriert ihnen somit, dass rauchen “völlig ok” ist. Dabei ist es genau das Gegenteil.
terrorpueppi13 meint
Ich drück dir die Daumen, dass du durchhältst 🙂
Meine Kindheit war auch verqualmt und ich habe es so sehr gehasst, dass ich niemals angefangen habe damit… von einzelnen Zigaretten auf Teenager-Partys abgesehen.
Meine Tochter beschütze ich vor dem Rauchen soweit es geht…
Sarah Depold (@mamaskind_de) meint
Hi Biene,
danke für deinen Beitrag. Ich finde es super, dass du für deine Tochter aufgehört hast zu rauchen. Dass das nicht leicht ist, zeigt mir mein Umfeld.
Halte durch! 🙂
Kreimer meint
Wo der Wille da der Weg.
Wünsche alles Gute 🙂 toller Beitrag