Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich vor einigen Jahren mal mit meinem Bruder in den Urlaub gefahren bin. Zwei Wochen Strandurlaub – damals hatte ich noch keine Kinder, also hieß das zwei Wochen ENTSPANNUNG. Und für mich vor allem eins: Zeit zum Lesen.
In diesem Urlaub habe ich 8 Bücher gelesen. Teilweise ziemlich dicke Bücher – eins davon war Stephen King’s The Stand mit über 1000 Seiten. Und die hab ich alle in meinem Koffer mitgeschleppt. Da war die Hälfte meines Freigepäcks schon alleine damit verbraucht.
Damals gab es schon E-Reader, aber mit wäre nicht im Traum eingefallen, mir einen zu kaufen. Ich fand die Dinger total blöd damals und konnte mir absolut nicht vorstellen auf “richtige” Bücher zu verzichten. Dazu kam, dass ich bis dahin höchstens mal etwas auf dem Smartphone oder Tablet gelesen hatte und das wahnsinnig anstrengend für die Augen fand. Deshalb dachte ich irgendwie, mit einem E-Reader wäre das ähnlich.
Außerdem war ich ja auch ein kleiner Bücher-Messi – kein Buch, das ich gekauft habe, hat mein Regal je wieder verlassen. Dementsprechend sah das Ganze dann irgendwann auch aus: Tausende Bücher, teilweise drei Reihen tief ins Regal gestopft und stapelweise Bücher auf jeder denkbaren waagerechten Fläche in meiner Wohnung.
Vier mal bin ich mit all meinen Büchern umgezogen (ihr wollt gar nicht wissen, wie viele Umzugskartons ich dafür gebraucht habe…), beim fünften Umzug hatte ich dann die Nase voll und habe zum ersten Mal angefangen Bücher auszumisten.
Zuerst konnte ich mich nur von den Büchern trennen, die wirklich sehr ramponiert waren und solchen, die mich überhaupt nicht mehr interessiert haben. Aber nach und nach sind es in vielen Aufräum-Aktionen dann immer weniger Bücher geworden, die in meinem Regal bleiben durften.
Mittlerweile stehen in meinem Regal wirklich nur noch meine allerliebsten Lieblingsbücher, ein paar wenige Bücher, die ich noch nicht gelesen habe und meine Kochbücher.
Und letztes Jahr habe ich mich dann auch endlich dazu durchgerungen, mir einen Kindle zu kaufen. Damals war ich immer noch skeptisch, aber da mein Hauptgrund gegen den Kauf eines E-Readers (meine Büchersammlung) nun weggefallen war, wollte ich es einfach mal ausprobieren.
Und was soll ich sagen – ich liebe meinen Kindle. Mittlerweile lese ich fast ausschließlich Ebooks und bin nach wie vor völlig begeistert davon.
Falls ihr auch mit dem Gedanken spielt, euch einen Kindle anzuschaffen, lest jetzt unbedingt weiter, denn ich nenne euch 11 Gründe, warum ein Kindle besser als ein “richtiges” Buch ist!
1. Der Kindle ist handlicher als ein Buch
Der Kindle ist sehr leicht und hat das perfekte Format, um ihn überallhin mitzunehmen. Das finde ich vor allem ungemein praktisch, wenn ich ein sehr dickes Buch lese (so ab 500 Seiten). Das ist dann nicht nur schwer (im wahrsten Sinne des Wortes) unterwegs mitzunehmen, sondern liegt auch weniger gut in der Hand, wenn man abends im Bett oder in der Badewanne liest.
Den Kindle kann ich sogar ganz wunderbar in einer Hand halten.
2. Man braucht keine Leselampe
Ich habe den Kindle Paperwhite mit integrierter Beleuchtung und das ist tatsächlich einer der Hauptgründe, warum ich dem E-Reader eine Chance gegeben habe.
Ich kann im Bett lesen, wenn der Mann schon schläft und muss im Sommer abends nicht rein gehen, wenn es langsam dunkel wird.
3. Eine ganze Bibliothek immer dabei
Das ist natürlich vor allem praktisch, wenn man z.B. in den Urlaub fährt (wie oben schon erwähnt): Man kann so viele Bücher mitnehmen, wie man möchte und braucht nur sehr wenig Platz im Koffer.
Aber auch sonst finde ich es oft sehr gut, mehrere Bücher dabei zu haben. Wie oft habe ich früher in der Bahn gesessen oder in irgendeinem Wartezimmer und hatte mein Buch gerade zu Ende gelesen – mit dem Kindle kann ich dann einfach das nächste anfangen.
4. Der Kostenfaktor
Ebooks sind oft günstiger als Bücher und im Kindle Shop gibt es immer mal ziemlich gute Angebote. Ich stöbere immer gerne durch die Deals: Es gibt den Kindle Deal der Woche, den Kindle Deal des Monats und den englischen Deal des Monats. Dort findet man hin und wieder richtige Schätze!
Außerdem gibt es viele Klassiker, die man komplett kostenlos lesen kann.
5. Ein neues Buch auf Knopfdruck
Wenn man ein neues Buch braucht, muss man nicht erst in die Stadt fahren oder darauf warten, dass die Bestellung ankommt – man stöbert einfach im Kindle Shop und hat sein neues Buch mit nur einem Klick. Das finde ich besonders toll, wenn mir sonntags einfällt, dass ich nichts mehr zu lesen habe.
6. Leseproben
Die Möglichkeit, Leseproben herunterzuladen ist ein ganz großer Vorteil beim Kindle. Die meisten Leseproben sind sogar recht lang, so dass man sich wirklich einen Eindruck vom Buch verschaffen kann, bevor man es kauft. Schon oft habe ich beim Lesen der ersten Seiten gemerkt, dass mir der Schreibstil überhaupt nicht gefällt und ich das Buch doch nicht lesen möchte, obwohl ich den Klappentext interessant fand.
Die Leseproben sind super, wenn man nicht sicher ist, welches Buch man kaufen soll. So kann man ganz in Ruhe zu Hause auf dem Sofa in verschiedene Bücher hineinlesen und sich dann entscheiden.
7. Zitate
Ich sammle total gerne Zitate aus Büchern, bin aber fast immer zu faul, sie mir abzuschreiben. Und in Bücher kritzeln geht gar nicht, finde ich!
Auch da ist der Kindle wieder sehr praktisch: Man kann ganz einfach Passagen markieren und Notizen machen.
8. Übersetzungshilfe
Wenn man viel auf Englisch liest (so wie ich) stolpert man immer mal wieder über ein Wort, das man nicht kennt. Ich habe allerdings selten Lust, mir ein Wörterbuch zu schnappen oder das Wort zu googlen – oft erschließt es sich ja auch einigermaßen aus dem Kontext. Wenn ich auf dem Kindle lese, muss ich nur auf das Wort tippen und schon wird mir eine Übersetzung oder Erklärung angezeigt.
Super um den Wortschatz zu erweitern!
9. Kindle zu Hause vergessen? Trotzdem weiter lesen!
Ich bin ja auch so jemand, der dauernd sein Buch (oder eben auch den Kindle) zu Hause liegen lässt. Und dann tut sich plötzlich ein unerwartetes Zeitfenster auf, weil man irgendwo warten muss und man hätte Zeit, ein paar Seitren zu lesen – aber kein Buch dabei!
Wenn man ein Smartphone hat, kann man sich die Kindle App herunterladen. So hat man seine Bibliothek immer auf dem Handy dabei und das beste ist, dass die App sogar genau weiß, auf welcher Seite man mit dem Kindle aufgehört hat zu lesen. Das hat mir schon so manche Wartezeit wesentlich angenehmer gemacht!
10. Lesezeit
Noch so ein praktisches Feature des Kindle: Man kann sich anzeigen lassen, wie lange man noch in etwa für den Rest des Kapitels oder auch fürs ganze Buch brauchen wird – gemessen an der persönlichen Lesegeschwindigkeit.
Außerdem sieht man immer, wieviel Prozent des Buches man schon gelesen hat.
11. Prime Reading
Ich bin ja seit Jahren begeisterter Prime-Kunde – tatsächlich war ich das schon als Prime nur bedeutete, dass man seine Pakete schneller bekam.
Seit letztem Jahr gibt es neben Prime Video und Prime Music nun auch noch Prime Reading: Aus einem wechselndem Angebot an Ebooks und Zeitschriften können Prime-Kunden kostenlos lesen. Nun ist das Angebot dort nicht riesig, aber ich habe schon einige gute Bücher gefunden, die ich mir mit Prime ausleihen konnte.
Ihr könnt ja mal ein bisschen stöbern. Außerdem kann man Amazon Prime einen Monat lang kostenlos testen. Kann ich nur empfehlen!
Habt ihr einen E-Reader oder bevorzugt ihr Bücher?
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Sylvie meint
Lange schon lese ich hier still mit, da ich deinen Blog sehr gerne mag.
Schreiben ist ja eher weniger meins. 😀
Aber jetzt muss ich mich zu Wort melden, denn ich hab mir am Sonntag ganz spontan den Kindle Paperwhite gekauft. Und das obwohl ich mich jahrelang dagegen gewehrt habe, da ich lieber “echte” Bücher verschlinge.
Nun kam mein Kindle gestern endlich an und ich hab ein bisschen rein geschnuppert.
Allerdings wirkt er ein bisschen langsam bzw. “verzögert”, wenn ma die Seite umblätettert oder zB auf die Startseite wechselt. Ist das bei dir auch so?
Schönen Abend und liebe Grüße
Sylvie
klitzekleinedinge meint
Hallo Sylvie!
Den Eindruck hatte ich am Anfang auch, aber ich schätze das ist nur, weil es ungewohnt ist.
Mittlerweile fällt mir das gar nicht mehr auf und ich lese wirklich gerne mit dem Kindle!
Liebe Grüße, Biene
Timo meint
Hallo Biene,
Danke für den Artikel. Ich habe gerade nach kindle vs Buch googelt, da ich überlege meiner Frau einen Paperwhite zu Weihnachten zu schenken.
Sie liest sehr gerne, seit wir unsere zwei kinder haben kommt sie aber kaum noch dazu. Abends im Bett ist es dann meistens, wie du schreibst, zu dunkel und mit Licht hat man immer das Gefühl den Partner zu stören.
Besobders interessant finde ich die markier Funktion. Ich glaub die Markierungen kann man auch als PDF exportieren? Da muss ich mal schauen ob es auch Zeitschriften dort gibt, so das ich meine Fachzeitschriften nicht mehr kaufem muss und da wäre dasarkieren und exportieren super.
Meinst du der Aufpreis für ein oasis lohnt sich? Oder ist der paperwhite völlig austeichen?
Gruß Timo
Gruß Timo
Marco meint
An sich stimme ich so ziemlich allem zu, jedoch gibt es im Amazon Kindle Universum eine Sache, die mich enorm stört. Und zwar ist das Angebot an eBooks zwar groß, trotzdem musste ich nach einigen Monaten Nutzung bemerken, dass man hier und dort manche (vor allem Fach-) Literatur ganz häufig nicht im Kindle-Shop auffindet. Es gibt zwar Möglichkeiten, die eBooks auf einer fremden Seite zu kaufen und über Umwege umzuwandeln und auf den Reader zu ziehen, aber das kann ja nicht die Lösung sein. Zu schade, wirklich. Ansonsten sind die Teile nämlich wirklich sehr praktisch und meiner Meinung nach wirklich sehr viel besser zu lesen als jedes gedruckte Buch! Ich hoffe, dass das Angebot irgendwann so gigantisch sein wird, dass das kein Thema mehr ist. Momentan muss ich mir hier und da trotzdem noch ein gedrucktes Buch zulegen, wenn ich es dort nicht finden kann.