Vor einiger Zeit habe ich euch schonmal von meiner Morgenroutine erzählt und euch einige Tipps und Ideen gegeben, um eine eigene Morgenroutine zu entwickeln.
Nun hat mich die liebe Vanessa gebeten im Rahmen ihrer Better Than Yesterday Challenge das Thema nochmal aufzugreifen und das tue ich natürlich gerne, weil es ein Thema ist, das mir wirklich am Herzen liegt.
Aber erstmal kurz zur Challenge – Worum geht es da eigentlich?
Der Leitsatz der 11-tägigen Challenge lautet: Sei die beste Version deiner Selbst!
Ich strebe ja schon seit einer ganzen Weile danach, mich selbst und mein Leben zu verbessern und nehme immer wieder verschiedene Bereiche meines Lebens unter die Lupe, um dort nach Optimierungspotential zu suchen. Dabei geht es mir nicht um schneller, weiter, besser, sondern vor allem darum, das für mich persönlich beste Leben zu leben; meinem Leben Wert zu geben, glücklich und zufrieden mit mir selbst zu sein und ein Leben zu führen, das mich erfüllt.
Deshalb finde ich die Challenge sehr spannend und freue mich, ein Teil davon sein zu dürfen. Weitere Infos zur Challenge und der Anmeldung findet ihr am Ende dieses Beitrags.
Vanessa hat mit einige Fragen zu meiner Morgenroutine gestellt, die ich hier nun beantworten möchte.
Wie sah dein Morgen vor der Einführung deiner Morgenroutine aus?
Früher wurde ich so ziemlich jeden Morgen von meinen Kindern aus dem Tiefschlaf gerissen.
Meine beiden Töchter sind schon immer extreme Frühaufsteher gewesen – meistens ist die Nacht hier spätestens um 6 Uhr beendet, oftmals kam eine der beiden aber auch schon zwischen 4 und 5 hellwach ins Schlafzimmer getappst.
Bevor ich mit meiner Morgenroutine angefangen habe, habe ich mir morgens keinen Wecker gestellt, sondern einfach so lange geschlafen, wie die Kinder mich gelassen haben. Dadurch habe ich dann zwar oft ein bisschen mehr Schlaf bekommen, aber das aus-dem-Schlaf-gerissen-werden war alles andere als schön!
Wie kam es, dass du dich für eine entschieden hast?
Zum einen habe ich gemerkt, dass es viele Dinge gibt, die mich interessieren und denen ich gerne mehr Raum in meinem Leben einräumen würde – zum Beispiel Lesen, Yoga, Schreiben, Meditation und Sport – für die ich aber tagsüber einfach keine Zeit hatte. Die einzige Zeit, die ich für “meinen Kram” hatte, waren die Abendstunden, wenn die Kinder im Bett waren. Aber abends bin ich unumstößlich unmotiviert und kann mich selten zu irgendwas aufraffen – mal davon abgesehen, dass ich abends oft ziemlich müde bin.
Zum anderen bin ich zwar grundsätzlich ein Morgenmensch, aber doch jemand, der die erste Tasse Kaffee des Tages ganz gerne in Ruhe trinkt.
Irgendwann kam für mich einfach der Punkt, an dem es mich unheimlich genervt hat, dass meine Tage immer auf eine so anstrengende, unentspannte Weise angefangen haben und ich so wenig von dem, was ich machen wollte, geschafft habe. Also habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich das ändern kann.
Ich hatte schon oft von Morgenroutinen gehört und davon, dass erfolgreiche Menschen die Morgenstunden ganz besonders wichtig finden und für sich nutzen – bislang war die Vorstellung noch früher aufzustehen für mich allerdings utopisch.
Anfang des Jahres war es dann aber endlich so weit, dass die Kinder im Normallfall zumindest bist 6 Uhr geschlafen haben und ich einen gewissen Spielraum in meiner Aufstehzeit gesehen habe.
Seit wann praktizierst du diese?
Grundsätzlich habe ich mit der Morgenroutine Anfang diesen Jahres angefangen – seit Januar stehe ich (fast) jeden Tag vor den Kindern auf. Die Art meiner Morgenroutine hat sich allerdings im Laufe der Zeit gewandelt.
Was genau machst du, um produktiv und entspannt in den Tag zu starten & wie viel Zeit nimmt das in Anspruch?
Ttasächlich habe ich nicht wirklich eine konkrete, immer gleich bleibende Morgenroutine, sondern das, was ich in meiner Zeit am Morgen mache, variiert.
Im Moment sieht mein Morgen etwa so aus:
Um 5 Uhr weckt mich mein Lichtwecker
(den ich übrigens liebe!) und kurz darauf stehe ich auf.
Erstmal mache ich mir einen Kaffee, dann schreibe ich meine Morning Pages. Danach meditiere ich für 5-20 Minuten, je nachdem wieviel Zeit ich habe und wie ich mich fühle.
Nach der Meditation mache ich eine kurze Yoga-Sequenz oder irgendetwas sportliches und wenn dann noch Zeit ist, mache ich mir einen zweiten Kaffee und lese etwas.
Wieviel Zeit ich in meine Morgenroutine investiere hängt immer ein wenig von den Umständen ab: Wenn mein Mann frei hat und da ist, kümmert er sich morgens um die Kinder, so dass ich mehr Zeit habe. Dann dauert meine Routine auch schonmal 60-90 Minuten; wenn ich mit den Kindern alleine bin, kann es schonmal sein, dass ich nach 10 Minuten abbrechen muss.
Hälst du dich streng an den Ablauf oder ist es eher ein Art ”Gerüst”, welchem du morgens folgst?
Eine Zeit lang hatte ich einen relativ strengen Ablauf, angelehnt an den Miracle Morning
. Dabei habe ich aber nach einer Weile gemerkt, dass ich auf Teile meiner Morgenroutine so wenig Lust hatte, dass es mir immer schwerer gefallen ist, morgens aus dem Bett zu kommen.
Mittlerweile variiere ich meine Routine hin und wieder und passe sie an meine wechselnden Bedürfnisse an. Was ich fast immer mache, sind die Morgenseiten und die Meditation – das sind die zwei Dinge, die ich wirklich brauche, um einigermaßen entspannt durch den Tag zu kommen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Sport und/oder Yoga auch mal ausfallen lasse, wenn ich dazu überhaupt keine Lust oder Zeit habe – in der Hinsicht muss ich mich wirklich bessern!
Lesen (egal ob Bücher, Blogs oder Zeitschriften) tue ich nur, wenn ich noch Zeit habe; und ein weiterer Teil meiner Routine, für den oft leider zu wenig Zeit bleibt ist das Bloggen.
Je nachdem, was gerade besonders wichtig für mich ist, passe ich den Ablauf der Morgenroutine an: An Tagen, an denen ein Blogpost online gehen soll, schreibe ich eher als dass ich lese; an anderen Tagen habe ich ein interessantes Buch, das ich am Morgen weiterlese.
Wenn du mal keine Zeit haben solltest, welchen Teil deiner Morgenroutine würdest du nicht entfallen lassen?
Der allerwichtigste Teil ist für mich die Meditation; die versuche ich immer irgendwie einzubauen. Auch auf das Schreiben der Morgenseiten verzichte ich nur sehr ungern. Wie schon erwähnt, fällt dann eher mal der sportliche Teil oder das Lesen aus, wenn es mit der Zeit knapp wird.
Konntest du für dich eine Veränderung feststellen? Wenn ja, welche und nach welcher Zeit etwa?
Definitiv! Dadurch, dass meine Tage viel entspannter starten und ich diese erste Zeit am Morgen nur für mich habe – egal ob es 10 Minuten oder zwei Stunden sind – bin ich wesentlich ausgeglichener als vorher.
Es fällt mir nach meiner Morgenroutine leichter, mich auf die Kinder einzulassen und ich bin weniger schnelle genervt, wenn es nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle (was ja mit Kindern meistens so ist).
Natürlich ist das keine magische Veränderung über Nacht gewesen, sondern hat eine Weile gedauert. Anfangs ist mir das frühe Aufstehen schwer gefallen – manchmal habe ich es gar nicht aus dem Bett geschafft, manchmal war ich den ganzen Tag müde.
Ich glaube, es hat einige Wochen gedauert, bis ich mich wirklich daran gewöhnt hatte und der entspannende Effekt überwogen hat.
Was würdest du jemandem empfehlen, der sich noch nie mit dem Thema Morgenroutine auseinander gesetzt hat? Hast du einen Tipp?
Wenn das grundsätzliche Interesse vorhanden ist, sollte man sich erstmal gedanklich damit auseinandersetzen und sich ein paar Fragen stellen: Warum möchte ich eine Morgenroutine entwickeln? Was verspreche ich mir davon? Was ist mir wichtig und wozu möchte ich diese Zeit nutzen?
Einige Ideen, Anregungen und Tipps habe ich in diesem Beitrag schonmal zusammengefasst.
Daneben kann ich das Buch Miracle Morning von Hal Elrod empfehlen, das ebenfalls viele gute Anregungen enthält und recht motivierend ist (auch wenn es zum Teil etwas reißerisch daherkommt).
Mein wichtigster Tipp ist allerdings dieser: Man sollte sich nicht zu viel auf einmal vornehmen. Wenn man gerne mit einer Morgenroutine starten möchte, ist man oft sehr motiviert und möchte tausend Dinge auf einmal machen – damit überfordert man sich aber schnell selbst. Diesen Fehler habe ich auch schon gemacht.
Sinnvoller ist es, langsam anzufangen. Wenn einem das frühe Aufstehen schwer fällt, sollte die Morgenroutine am Anfang vor allem schöne Dinge beinhalten, die man gerne macht. Also nicht gleich am ersten Morgen eine Stunde Joggen einplanen, sonder eher 15 Minuten Lesen oder einen Podcast hören (es sei denn, man geht besonders gerne in aller Herrgottsfrühe Jogge! :D). So fällt es leichter, sich am Morgen tatsächlich zum Aufstehen zu motivieren.
Wenn man dann irgendwann an das frühere Aufstehen gewohnt ist, kann man immer noch andere Dinge in die Routine aufnehmen.
Die Better Than Yesterday Challenge hat offiziell gestern angefangen, noch habt ihr also nicht viel verpasst! HIER könnt ihr euch (kostenlos) anmelden und erhaltet mit der Anmeldung auch Zugang zur dazugehörigen Facebookgruppe, in der ihr alle Themen der Challenge auch noch nachträglich nachlesen und euch mit der Community vernetzen und gegenseitig unterstützen könnt.
Am Ende der Challenge gibt es sogar etwas zu gewinnen, es lohnt sich also in jedem Fall mitzumachen!
Und jetzt: viel Spaß beim bessern! 🙂
Sarah meint
Ein spannender Artikel. Ich bin früher auch oft schon um 5 aufgestanden und habe dann den Morgen für mich genutzt. Aber damals gab es noch keine Kinder, sondern ich musste dann irgendwann zur Arbeit und hatte so vorher schon viel erledigt. Das habe ich lange nicht mehr gemacht und denke, es würde mir durchaus gut tun.
Martin meint
Hi Biene,
ein toller Artikel und eine tolle Challenge – danke für die Inspiration.
Interessant, das Meditation der wichtigste Teil für dich ist – kann ich gut verstehen. Aber bei mir ist es aktuell der Frühsport (100 Liegestütze).
Mach weiter so. Eine Morgenroutine kann viele klitzekleine Dinge enthalten, die sich im Laufe eines Jahres wahnsinnig positiv aufsummieren 🙂 Deshalb ist sie auch das Hauptthema für meinen Blog Projekt-Early-Bird geworden.
VG Martin