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Mein letzter Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit (10 Tipps für weniger Lebensmittelmüll) ist sehr gut bei euch angekommen, deshalb folgt nun der erste Teil einer ganzen Reihe von Beiträgen, die sich mit Themen wie Nachhaltig leben und Müll vermeiden beschäftigen.
Den meisten von uns ist sicherlich klar, dass sich etwas ändern muss – die Ozeane sind voll von Plastik, Mikroplastik ist überall und niemand weiß, welche Folgen das auf lange Sicht für uns haben wird und die Mülldeponien laufen über – so kann es nicht weitergehen, wenn unser Planet auch für zukünftige Generationen bewohnbar bleiben soll.
Trotzdem geben viele Leute die Verantwortung ab mit dem Gedanken Ich alleine kann ja eh nichts verändern. Aber das stimmt so nicht! Denn mit jeder Kaufentscheidung, die man trifft wählt man, wie das Angebot in Zukunft sein wird.
Kaufst du die in Plastik gewickelte Gurke oder die, die ohne Plastik ist? Kaufst du den Joghurt im Pfandglas oder den im Plastikbecher? Bringst du deine eigenen Beutel für Obst und Gemüse mit oder nimmst du die Plastikbeutel im Geschäft?
Mit all diesen Entscheidungen können wir bei jedem Einkauf wählen, was in Zukunft weiter produziert wird und was nicht. Denn Tatsache ist: Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Und jeder Einzelne kann etwas bewirken, denn mittlerweile sind wir viele!
Aber keine Sorge – auch wenn in der Überschrift Zero Waste steht, was so viel heißt wie Null Müll: Niemand erwartet von euch, dass ihr von einem Tag auf den anderen keinen Müll mehr produziert. Das ist für die meisten wenig praktikabel (mich eingeschlossen). Allerdings ist es an vielen Stellen relativ einfach, seinen Müll zu reduzieren – ich denke, dass jeder irgendwo Müll einsparen kann und zwar mit relativ wenig Aufwand.
Alles, was es dafür braucht sind offene Augen, ein wenig Aufmerksamkeit und der Wille, etwas zu verändern.
In meinem heutigen Beitrag möchte ich euch die Grundsätze der Zero Waste Bewegung erklären, mit deren Hilfe ihr schonmal einiges an unnötigem Müll vermeiden könnt.
Müll reduzieren mit den 5 R’s
Fangen wir also an mit den goldenen Regeln des Zero Waste: Die 5 R’s.
Diese stehen für
- refuse
- reduce
- reuse
- recycle
- rot
Auf Deutsch bedeutet das
- ablehnen
- reduzieren
- wiederverwenden
- recyclen / dem Wertstoffkreislauf zufügen
- kompostieren.
Und genau in dieser Reihenfolge sollte man diese fünf Punkte beherzigen, um mit etwas Achtsamkeit weniger Müll zu produzieren.
Refuse | ablehnen
Der erste Punkt ist auch gleich der wichtigste, denn je weniger Gedöns wir uns ins Haus holen, desto weniger Müll haben wir letztendlich.
Die Frage sollte immer lauten: Brauche ich das jetzt wirklich?
Egal ob das ein Angebot im Supermarkt ist, ein Freebie wie ein Kugelschreiber oder ein Parfümpröbchen oder der schnelle Kaffee im Einwegbecher – wenn es nicht unbedingt nötig ist, sollte man es nicht mitnehmen. Vor allem Dinge, die man kostenlos bekommt, nimmt man oft gedankenlos an – Prospekte, Flyer, Kassenzettel. Hier lohnt es sich, einfach mal aufmerksam zu sein und diese (unnützen) Dinge abzulehnen.
Tipps:
- den Kassenbon ablehnen
- einen Aufkleber am Briefkasten befestigen, um keine Werbung mehr zu erhalten
- keine Pröbchen oder andere Freebies annehmen
- Produkte mit weniger Verpackung wählen
- jede Kaufentscheidung kritisch hinterfragen (Brauche ich das wirklich?)
Reduce | reduzieren
Hierbei geht es darum, den eigenen Besitz zu reduzieren und zwar auf die Dinge, die man wirklich braucht und/oder mag.
Dabei geht es nicht darum, so wenig wie möglich zu haben, sondern viel mehr darum, für sich selbst herauszufinden, was man besitzen möchte und was nur Ballast ist.
Denn: Je weniger Unnützes ich habe, desto mehr weiß ich die Dinge, die ich habe zu schätzen; und desto mehr Zeit und Raum habe ich, weil ich weniger aufräumen und putzen muss.
Tipps:
- Kleiderschrank ausmisten und die Sachen, die noch gut erhalten sind verschenken oder verkaufen – so hat noch jemand anderes etwas davon!
- Nicht genutzte, funktionierende Gegenstände spenden oder anderweitig wieder in Umlauf bringen
- Putzmittel reduzieren – braucht es wirklich ein spezielles Produkt für jeden einzelnen Bereich des Hauses oder reicht vielleicht ein Allzweckreiniger? Oder kann man gewisse Putzmittel sogar selber machen?
Reuse | wiederverwenden
Wann immer möglich, sollte man sich für Mehrweg- statt Einweg-Produkte entscheiden. Und bevor man etwas neu kauft, lohnt es sich oft, erstmal auf dem Flohmarkt, in Second-Hand-Läden oder bei eBay Kleinanzeigen zu schauen – oder noch besser: etwas zu benutzen, dass man sowieso schon zu Hause hat.
Tipps:
- Thermobecher mitnehmen statt Coffee-to-go-Becher kaufen!
- Leere Gläser (z.B. von Gurken, Marmelade oder Joghurt) wiederverwenden, um Lebensmittel aufzubewahren
- aus alten T-Shirts Putzlappen oder Abschminkpads machen
- Stofftaschentücher verwenden
- Glas- oder Edelstahlstrohhalme benutzen
Recycle
Wenn man etwas weder ablehnen noch reduzieren kann oder möchte und es auch nicht (mehr) wiederverwendet werden kann, ist es sinnvoll darauf zu achten, dass es wenigstens recycled werden kann.
Hierbei ist es wichtig, sich vorher zu informieren, was wie entsorgt bzw. recycled werden muss. Nicht alles, was nach Plastik aussieht kommt automatisch in die gelbe Tonne und je mehr falscher Müll dort landet, desto schwieriger wird es am Ende, den “richtigen” Müll wieder dem Kreislauf zuzuführen.
Tipps:
- Schon beim Kauf darauf achten, ob eine Verpackung recycled werden kann.
- Dinge upcyclen: Aus alten Dosen oder Tetrapacks kann man ziemlich coole Sachen basteln!
Rot | kompostieren
Hier in Deutschland haben wir die Biotonne, in die viele kompostierbare Abfälle gegeben werden können. Eine andere Variante ist ein eigener Komposthaufen. Der Vorteil hiervon ist auch, dass man so gleich wunderbaren Dünger für den eigenen Garten hat!
Ich selbst kenne mich mit dem Thema Kompost (noch) nicht so gut aus, aber im Internet findet man dazu viele gute Anleitungen und Tipps. Es ist sogar möglich, Kompost im Haus oder auf dem Balkon zu sammeln, man braucht also nicht einmal zwangsläufig einen eigenen Garten.
Tipps:
- Biologisch abbaubare Materialien bevorzugen.
- Einen eigenen Komposthaufen im Garten anlegen.
- Sich umhören, ob vielleicht jemand anderes (mit Kompost im Garten) den eigenen Kompost nehmen kann.
Wenn ihr euch an diesen goldenen Regeln orientiert, habt ihr schon einen großen Schritt in eine nachhaltigere Richtung getan!
Habt ihr vielleicht noch mehr Tipps für die Umsetzung der 5 Rs?
In meinem nächsten Beitrag zum Thema stelle ich euch einige tolle Bücher über Nachhaltigkeit und Zero Waste vor und zeige euch die Blogs und YouTube-Kanäle, die mir am Anfang sehr geholfen und mich inspiriert haben.
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