Nun ist auch schon die zweite Woche in unserem Projekt Zuckerfrei ins Land gezogen – und ich muss euch sagen, die letzte Woche war schwierig.
Während der Mann und ich ja in der ersten Woche nur auf offensichtlichen Zucker verzichtet haben, kam in der zweiten Woche auch noch der versteckte Zucker hinzu: Wir haben nichts gegessen, was Zucker in irgendeiner Form in der Zutatenliste hat.
Ihr glaubt gar nicht, wo alles Zucker drin ist!
Komplett verzichten mussten wir zum Beispiel auf fertigen Aufschnitt und Wurstwaren – Salami, Fleischwurst, Leberwurst, Schinken, Putenbrust – alles enthält Zucker.
Als Alternative dazu haben wir uns Hähnchen- oder Putenfleisch gekauft und selbst gewürzt und gebraten. In dünne Scheiben geschnitten kann man das ganz wunderbar als Brotbelag verwenden! Ist halt etwas aufwendiger.
Schwierig war es auch, abgepacktes Brot zu finden, denn auch hier lauert überall Zucker. In Brot! Und zwar nicht nur in Stuten oder Weißbrot, sondern auch in vielen Vollkornbroten.
Auch vegetarische Brotaufstriche enthalten fast immer Zucker. Wir haben zwei von Alnatura gefunden, die ohne zugesetzten Zucker auskommen: Die Kräuter Pastete und den Paprika-Cashew-Aufstrich.
Letzte Woche musste ich auch von meinem geliebten Frühstücksmüsli Abschied nehmen. Dieser Abschied ist mir tatsächlich am schwersten gefallen, denn ich frühstücke wirklich gerne süß. Da für mich ein Brot mit Käse morgens nicht wirklich in Frage kommt, musste eine Alternative her.
Gott sei dank Pinterest sei dank habe ich etwas gefunden!
Selbstgemachtes Knuspermüsli (Granola) ohne Zucker
Das geht tatsächlich ganz einfach, schmeckt ziemlich gut und man hat selbst in der Hand, was hinein kommt!
Grundsätzlich braucht man die Flocken, Körner und Kerne, die man drin haben möchte und Kokosöl. Ich verrate euch jetzt wie wir unser nussig-leckeres Granola gemacht haben!
Zutaten:
200g Dinkelflocken
50g Sonnenblumenkerne
50g ganze Haselnüsse
50g ganze Mandeln
50g Buchweizen
50g Kokosöl
1 Vanilleschote
So gehts:
Zuerst die Sonnenblumenkerne mit den Dinkelflocken und dem Buchweizen in einer großen Schüssel vermischen. Die Haselnüsse und Mandeln grob Hacken und auch dazugeben.
Nun das Kokosöl schmelzen. Das geht gut in der Mikrowelle, passt aber auf, dass ihr es nicht zu lange drin lasst! Es soll flüssig werden, aber nicht kochen.
Die Vanilleschote auskratzen, das Mark zu dem Öl geben und ein paar Minuten ziehen lassen.
Den Backofen auf 140 Grad Umluft vorheizen.
Jetzt das Öl über den Müsli-Mix geben und gut durchrühren, bis alles mit dem Öl bedeckt ist – das funktioniert ganz gut mit einem Teigschaber.
Das Ganze kommt dann auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech für etwa 20 Minuten in den Ofen. Man sollte immer mal zwischendurch reingucken und das Müsli mit einem Pfannenwender wenden, damit es nicht zu braun wird.
Herausholen, abkühlen lassen und in ein gut verschließbares Glas füllen. Fertig!
Wie schon gesagt kann man die Zutaten nach Belieben variieren – statt Dinkelflocken gehen auch Haferflocken, man kann Kürbiskerne nehmen, andere Nüsse… Zu dem Öl könnte man z.B. auch noch Zimt geben (schmeckt im Winter bestimmt klasse!).
Das selbstgemachte Granola ist zwar nicht süß, kommt meinem Frühstücksmüsli aber trotzdem relativ nah. Mit einem bisschen frischen Obst (ich mag gerne Blaubeeren) ist es perfekt!
Letzte Woche hatten wir auch zum ersten Mal das Problem des auswärts Essens. Wir waren bei Bekannten zum Grillen eingeladen. Etwas peinlich berührt haben wir vorher angekündigt, dass wir im Moment auf Zucker verzichten – peinlich berührt deshalb, weil ich es generell nicht mag, wenn sich andere wegen mir Umstände machen müssen.
Unsere Bekannten haben sich sogar richtig Mühe gegeben, aber uns unwissenderweise trotzdem Einiges mit Zucker angeboten – vom Salatdressing bis hin zu den Würstchen.
Das hat mir mal wieder deutlich gemacht, wie schwierig es einem gemacht wird, sich in unserer Gesellschaft zuckerfrei zu ernähren. Man kann wirklich fast nichts kaufen und muss fast alles selbst zubereiten – oder dauernd nein danke sagen.
Trotzdem sind wir ganz gut durch die Woche gekommen. Zumindest als wir irgendwann raushatten, wo denn nun alles Zucker drin versteckt ist. Denn das Problem ist ja nicht nur, dass sich der Zucker auch in vielen Lebensmitteln versteckt, bei denen man ihn gar nicht vermutet. Nein, dazu kommt noch, dass der Zucker sich tarnt! Natürlich steht nicht überall als Zutat einfach “Zucker”. Manchmal steht da Glukosesirup, Dextrose, Malzextrakt und vieles mehr.
Ich habe euch mal eine Liste gemacht, mit einigen der häufig verwendeten Begriffe hinter denen Zucker steckt:
Und nun: Auf in eine neue, zuckerfreie Woche!
Lisa Mamasprosse meint
Huiii! Ich bewundere euch! Und lese sehr gerne mit und lass mich inspirieren!
Ist echt spannend!
Ganz liebe Grüße Lisa
Simone Orlik meint
Hey, ich habe das mal zur Fastenzeit im vergangenen Jahr gemacht. Ist mir am Anfang ganz schön schwer gefallen, weil es ja an die eine oder andere Gewohnheit geht 🙂 Viele Grüße – Simone