Was würdest du tun, wenn es kein Internet gäbe?
… Das ist das Thema des heutigen Webmaster Friday und mal eine interessante Frage, wie ich finde.
Die meisten von uns geraten ja schon in leichte Panik, wenn Twitter mal für eine halbe Stunde down ist – also was wäre, wenn es gar kein Internet mehr gäbe? Für immer?
Stellen wir uns also mal vor, wir wachen morgens auf und das Internet existiert nicht mehr. Was machen wir?
Nachdem wir überprüft haben, ob der Router kaputt ist, schalten wir vielleicht den Fernseher oder das Radio ein, um Nachrichten zu hören. So erfahren wir es dann: Es gibt kein Internet mehr.
Nachdem wir die 5 Phasen der Trauer durchgemacht haben (Nicht-Wahrhaben-Wollen, Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz) ergeben wir uns unserem zukünftigen internetlosen Schicksal und machen weiter.
Aber wie?
Der Blick auf die Wetter-App fällt ja schonmal flach, also müssen wir tatsächlich das Fenster öffnen, um herauszufinden, wie kalt es draußen ist und wie wir den Nachwuchs dementsprechend anziehen sollten. (Nun ja, den Wetterbericht im Fernsehen könnten wir auch gucken – aber der kommt ja nur zur vollen Stunde und jetzt ist es grade kurz nach.)
Nachdem wir die Kinder in KiTa und Schule abgeliefert haben, gehen wir zur Arbeit (also die Glücklichen, die nicht das Internet zum Arbeiten brauchen; die haben jetzt nämlich keine Arbeit mehr).
Kein Twitter checken in der Kaffeepause und das tolle Foto von der hübschen Kaffeetasse kann mangels Instagram auch nicht mit der halben Welt geteilt werden.
Die Kinder kommen nach Hause. Siedendheiß fällt uns ein, dass ja nächste Woche die Karnevalsfeier im Kindergarten ist! Schnell noch ein Kostüm online bestellen… Ach nee, geht ja nicht. Kein Online-Shopping mehr.
Wo bekommen wir denn jetzt am besten ein Kostüm her? So ganz ohne Google? Gab es nichtmal so ein schweres, gelbes Buch mit den Adressen von Geschäften und Dienstleistern drin? Hmm.
Irgendwann sind die Kinder im Bett und wir setzen uns aufs Sofa. Und jetzt?
Keine Emails, kein Blog, kein Twitter oder Instagram.
Fernsehen? Tja nun, Streaming-Dienste gibt es ja auch nicht mehr. Also gucken, was grad so läuft. Nix Gutes. Und die ganzen alten DVDs haben wir auch grad erst verkauft, weil wir ja eh immer nur auf Netflix gucken…
Und für mich ganz persönlich?
Am schlimmsten fände ich wahrscheinlich den Verzicht auf das Bloggen und den Austausch über die sozialen Kanäle. Es wäre nicht mehr so einfach, alle möglichen Informationen zu beschaffen.
Gut wäre, dass ich weniger abgelenkt wäre. Nicht mehr ständig mit dem Smartphone in der Hand, statt im Hier und Jetzt.
Ich würde wieder mehr lesen. Einfach mehr Zeit haben, weil es nicht mehr so einfach wäre, seine Zeit zu verschwenden.
Vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren – einen Tag lang offline bleiben und gucken, was passiert. Oder gleich eine ganze Woche? Das wäre mal eine Herausforderung.
Was würdet ihr machen, wenn es kein Internet mehr gäbe? Habt ihr schonmal bewusst für einen bestimmten Zeitraum aufs Internet verzichtet? Wie hat das für euch funktioniert?
evanjulian meint
Mir fällt es irre schwer. Selbst im Urlaub mag ich kaum drauf verzichten.
klitzekleinedinge meint
Geht mir auch so. Aber gerade deshalb würde ich es gerne mal für einen begrenzten Zeitraum ohne ausprobieren.
mamavonzoe meint
Gar kein Internet mehr – uuuuuf. Ein harter Brocken.
Ich habe vor wenigen Monaten bewusst meinen Facebook-Account deaktiviert. Morgens war ich dann schneller durch mit Neuigkeiten checken, hatte ja “nur” noch Instagram und die Nachrichtenapps. Auch abends war ich schneller durch und habe mich dann auch für’s Lesen entschieden. Ein Buch habe ich in dieser Woche geschafft, für mich wirklich eine Seltenheit. Ich wollte es beibehalten, doch es wurde mir langweilig. Nachdem ich angefangen habe die Neuigkeiten über das Facebook-Profil meines Mannes zu checken, habe ich es dann doch wieder aktiviert 🙂
Ganz auf’s Internet verzichten kann ich im Urlaub, aber auch nur, wenn wir immer beschäftigt sind – und, wenn mein Mann auch darauf verzichtet. So blöd das auch klingen mag 😉
klitzekleinedinge meint
Ich kann dich da gut verstehen. Mir würde es auch schwerer fallen zu verzichten, wenn mein Mann ständig das Smartphone in der Hand hat!
Yadgar meint
Das Allermeiste, was an sogenannter Information im Internet herumschwappt, ist doch nur Müll: belangloses Geplapper, Reklame für Dinge, von denen man 99,5 % nicht braucht und nie brauchen wird, Verschwörungstheorien, Fake-News, Hetze, Meinungsmache, illegal eingestellte Musik und Filme bis hin zum Darknet. Qualitativ hochwertige Information in Form zusammenhängender Texte findet sich schon aus Urheberrechtsgründen nur ausnahmsweise im Internet (am ehesten noch auf dem Gebiet der angewandten Informatik, also etwa Literatur zu Programmiersprachen), sondern wie gehabt als gedruckte und gebundene Bücher in Buchhandlungen und Bibliotheken. Ist ja auch naheliegend – wer mit der Produktion hochwertiger Texte (und eventuell Bildmaterial) beschäftigt ist, bestreitet damit in der Regel seinen Lebensunterhalt, was allerdings auf die Dauer nur funktioniert, wenn die Texte eben nicht kostenlos kopierbar sind… das Internet ist folglich nicht die größte Bibliothek der Menschheitsgeschichte, sondern eine gigantische und noch dazu völlig chaotisch strukturierte Datenmüllhalde.