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Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber als ich gehört habe, dass Schulen und Kitas bis mindestens Ende Januar geschlossen bleiben würden, hab ich leichte Panik bekommen.
Und das, obwohl ich mich in einer unglaublich privilegierten Situation befinde, denn ich arbeite aktuell nicht außer Haus, muss mir also keine Gedanken um Kinderbetreuung machen.
Trotzdem: Ein Kita-Kind und eine Erstklässlerin den ganzen Tag zu Hause betreuen, dazu Homeschooling und die Tatsache, dass man aktuell nirgendwo hingehen kann ist keine spaßige Aussicht. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie anstrengend das alles in Kombination mit Job und Home-Office ist! Meinen tiefsten Respekt vor allen Eltern, die genau das gerade leisten müssen – ihr seid die wahren Helden dieser Pandemie!
Jedenfalls wurde ich leicht nervös, denn die Ferien zuvor waren schon ziemlich ätzend. Lagerkoller lässt grüßen…
Da wir in den Ferien sehr in den Tag hinein gelebt haben und uns jegliche Struktur im Tagesablauf abhanden gekommen ist, habe ich versucht, eine neue Routine für uns als Familie zu entwickeln.
Und ich sag’s euch, das klappt so gut! Ich wusste zwar, dass Routinen für Kinder wichtig sind und hab auch in der Vergangenheit meistens versucht, eine gewisse Struktur für uns zu schaffen, aber seit wir unsere neue Lockdown-Routine haben, läuft hier einiges entspannter ab als ich es je zu hoffen gewagt hätte.
Unsere Morgenroutine im Lockdown
Meine größte Errungenschaft im neuen Jahr ist, dass ich es geschafft habe, mir den Morgen zurückzuerobern.
Vor einer Weile hatte ich eine tolle Morgenroutine, die mir unheimlich gut getan hat. Leider habe ich irgendwann damit aufgehört und ganz lange nicht wieder reingefunden.
Seit Anfang Januar stehe ich nun wieder früher auf und der Morgen gehört (meistens) ganz allein mir. Das allein macht schon sehr viel aus, was meine Stimmung angeht.
Meine ganz persönliche Morgenroutine
Mein Tag beginnt um 5 Uhr. Das frühe Aufstehen fällt mir momentan relativ leicht, zum einen, weil ich sowieso eher ein Frühaufsteher bin, zum anderen, weil ich mir angewöhnt habe, früher ins Bett zu gehen – es ist selten geworden, dass ich nach 22 Uhr schlafe.
Als erstes mache ich mir morgens einen Kaffee (ganz wichtig!). Damit setze ich mich dann im Wohnzimmer hin und schreibe. Morning Pages nennen es die einen, Brain Dump trifft es auch ganz gut: Ich schreibe einfach drauflos, völlig ziel- und planlos, was mir gerade so durch den Kopf geht.
Manchmal sind das irgendwelche Ideen und To Dos, Erlebnisse vom Vortag, Pläne für den Tag, wirre Gedanken… oft sehr zusammenhanglos, aber danach fühlt sich mein Kopf immer wesentlich aufgeräumter an.
Über die Morgenseiten habe ich HIER schonmal ausführlicher geschrieben, falls euch das interessiert.
Danach meditiere ich. Dafür benutze ich aktuell die App Calm in der englischsprachigen Version, weil ich die Stimme von Tamara Lewitt, die die meisten Meditationen führt, sehr angenehm finde. In der App gibt es geführte Meditationen zu allen möglichen Themen in verschiedener Länge und – was ich besonders gut finde – den „Daily Calm“, eine täglich neue, etwa 10-minütige Meditation. Die mache ich morgens immer.
Nach dem Meditieren bringe ich etwas Bewegung in meinen Morgen. Aktuell mache ich morgens den Full Body Stretch von Mady Morrison. Das dauert nur 15 Minuten und danach habe ich das Gefühl, jeden Muskel meines Körpers einmal bewegt zu haben. Kann ich nur empfehlen!
Wenn danach noch Zeit ist (sprich, wenn die Kinder bis dahin noch nicht auf der Matte stehen), lese ich noch ein paar Seiten.
Spätestens um halb 7 kommt dann meistens die Prinzessin runtergetapst und es geht weiter mit unserer gemeinsamen Morgenroutine.
Die Morgenroutine mit Kindern
Die Mini-Prinzessin schläft oft noch, wenn die Große zu mir runterkommt, unsere Routine ist aber ähnlich, egal ob mit einem Kind oder beiden.
Erstmal mache ich den Kindern einen warmen Kakao oder Tee und wir kuscheln uns zusammen auf die Couch.
Dann kommt die Lesezeit: Die Prinzessin liest mir ein paar Seiten aus einem Erstlesebuch vor und danach lese ich ein oder zwei Kapitel in unserem aktuellen Vorlesebuch vor.
Im Moment lesen wir sehr gerne die “Erst ich ein Stück, dann du”-Bücher.
Wenn die Kinder wollen, dürfen sie dann auch ein bisschen Yoga machen – auf YouTube gibt es ein paar tolle Yoga-Videos für Kinder, teilweise als Abenteuerreise gestaltet. Das macht meinen beiden sehr viel Spaß!
Danach wird gefrühstückt und wir machen uns für den Tag fertig.
Homeschooling, Haushalt & alles andere
Gegen 8 Uhr starten wir dann ins Homeschooling. Während die Prinzessin ihre Aufgaben macht, spielt ihre kleine Schwester oder nervt die Oma 😀
Manchmal macht die Mini-Prinzessin in der Zeit auch ein paar Vorschulaufgaben.
Dafür benutzen wir aktuell Das große Vorschulbuch von Duden.
Hier hab ich jetzt natürlich den großen Vorteil, dass die Prinzessin ziemlich selbstständig arbeitet und die Aufgaben gut hinbekommt. Morgens ist sogar ein bisschen Motivation da 🙂
Während sie arbeitet, mache ich schonmal das Nötigste im Haushalt.
Sie macht dann für 30-45 Minuten ihre Schulaufgaben und danach gehen wir erstmal mit dem Hund spazieren.
Wir sind meistens eine gute Stunde unterwegs. Die Mini-Prinzessin bleibt in der Zeit bei der Oma, weil sie noch nicht gerne so weit läuft.
Danach gibt es für die Kinder einen kleinen Snack und dann geht für die Große das Lernen weiter.
Um 11:30 Uhr beenden wir den Schultag. Dann dürfen die Kinder eine halbe Stunde „Bildungsfernsehen“ gucken – in den ARD und ZDF Mediatheken gibt es viele spannende Videos für Grundschulkinder zu allen möglichen Themen.
In der Zeit bereite ich das Mittagessen vor.
Um 12:30 Uhr essen wir, danach ist Mittagspause.
Die Mittagspause
Die Mittagspause ist mir fast so heilig wie mein Morgen. Nachdem wir gegessen und weggeräumt haben (meistens so gegen 13 Uhr) läute ich die Mittagspause ein: Die Kinder dürfen dann entweder im Schlafzimmer ein Hörspiel hören oder leise in in ihren Zimmern spielen (oder ausruhen, aber für diese Variante entscheiden sie sich komischerweise nie^^).
Die Pause geht bei uns eine Stunde lang und ich nutze diese Zeit zum Ausruhen, Lesen oder auch manchmal zum Bloggen.
Wenn die Prinzessin ihre Schulaufgaben für den Tag noch nicht fertig hat, machen wir das noch für etwa eine halbe Stunde, danach ist erstmal Familienzeit, d.h. wir spielen, lesen oder basteln etwas zusammen.
Gegen 16 Uhr gehe ich nochmal mit dem Hund. Hier kommen die Kinder meistens nicht mit, weil sie lieber spielen wollen in der Zeit.
Wenn ich alleine gehe, höre ich beim Gehen Podcasts oder ein Hörbuch.
Danach mache ich nochmal für etwa eine halbe Stunde Yoga, manchmal machen die Kinder mit, manchmal gucken sie zu und manchmal sind sie so in ihr Spiel vertieft, dass sie gar nicht mitbekommen, dass ich wieder da bin 😀
Um 18 Uhr essen wir gemeinsam Abendbrot. Danach beginnt die Abendroutine.
Unsere Abendroutine
Nach dem Abendbrot mache ich die Kinder bettfertig: Waschen oder Baden, Zähne putzen und Schlafanzüge anziehen.
Dann ist Vorlesezeit. Jedes Kind darf sich ein Buch oder eine Geschichte aussuchen und wir lesen für etwa eine halbe Stunde.
Mit der Prinzessin lese ich aktuell Max und die Wilde 7: Das schwarze Ass.
Ein sehr witziges, unterhaltsames Buch!
Danach gehen wir nach oben und die Kinder kuscheln sich noch einen Moment mit mir ins Familienbett. Dort machen wir momentan immer irgendeine Entspannungsübung (da gibt es schöne Videos auf YouTube, zum Beispiel Traumreisen für Kinder) und dann gehen die Kinder ins Bett, wo sie noch etwas auf ihren Tonieboxen hören bevor sie schlafen.
Ich habe dann noch eine bis anderthalb Stunden, die ich mit dem Mann verbringe (wenn er nicht arbeiten ist). Ansonsten lese ich, gucke eine Serie und räume noch ein bisschen auf.
Gegen 21 Uhr gehe ich meistens ins Bett und lese noch bis mir die Augen zufallen.
Und dann geht es am nächsten Tag wieder von vorne los!
Jetzt würde mich interessieren wie eure Tagesstruktur aussieht! Schreibt mir doch mal, wie euer Tag im Lockdown so abläuft und wie das für euch mit dem Homeschooling klappt.
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Sari meint
Wir haben auch eine gewisse Routine. Ich finde das einfach auch deswegen wichtig, weil die Kinder so die wichtigen Punkte des Tages nicht aus den Augen verlieren.
Ich bestehe auch darauf, dass der Sohn vor dem Homeschooling frühstückt (wenigstens etwas Kleines) und sich wäscht und anzieht. Es läuft einfach besser, wenn man frisch gemacht von der Nacht ist.
Mittagessen, danach die letzten zwei Stunden Schule und dann gehen wir IMMER, egal wie das Wetter ist, eine Stunde raus, um den Kopf frei zu pusten und danach ist “Freetime” quasi. Ich versuche immer so gut es geht nebenbei Dinge zu erledigen. Hier ist auch der Mann im Homeoffice und das Kitakind ist da.
Mir geht es wie dir: Ich bin zu Hause, wir haben kein Betreuungsproblem, dennoch schränkt es die Möglichkeiten sehr ein. Vieles ist nicht machbar, wenn sie alle hier zu Hause konzentriert arbeiten müssen.